Der berühmte Slogan "Wo ist mein Kind?" ziert seit Jahrzehnten die Werbeplakate für die Sendung "Aktenzeichen XY ... Vermisst". Doch in den letzten Jahren scheint sich der Fokus der Sendung verschoben zu haben, hin zu immer spektakuläreren und skurrileren Fällen.
Natürlich ist es verständlich, dass die Redakteure der Sendung nach neuen Wegen suchen müssen, um die Zuschauer zu fesseln. Die Kriminalitätsrate in Deutschland ist rückläufig, und damit auch die Zahl der ungelösten Vermisstenfälle. Um die Einschaltquoten zu halten, greifen sie daher immer häufiger auf Fälle zurück, die eher an Krimis oder Thriller erinnern.
Diese Fälle sind zweifellos spannend und fesselnd. Aber sie sind auch weit entfernt von der Realität der meisten Vermisstenfälle. Die meisten vermissten Menschen sind keine Opfer von spektakulären Verbrechen, sondern einfach Menschen, die aus irgendeinem Grund verschwunden sind.
Ich verstehe, dass die Redakteure von "Aktenzeichen XY ... Vermisst" nach neuen Wegen suchen müssen, um die Zuschauer zu fesseln. Aber ich finde, dass sie dabei nicht den eigentlichen Zweck der Sendung aus den Augen verlieren sollten: Menschen zu helfen, ihre vermissten Angehörigen wiederzufinden.
Statt sich auf spektakuläre Fälle zu konzentrieren, sollte sich die Sendung meiner Meinung nach mehr auf die alltäglicheren Vermisstenfälle konzentrieren. Diese Fälle mögen vielleicht nicht so spannend sein, aber sie sind für die Betroffenen umso wichtiger.
Ich hoffe, dass die Redakteure von "Aktenzeichen XY ... Vermisst" meine Kritik ernst nehmen. Vielleicht können sie ja einen Weg finden, die Sendung spannend und fesselnd zu halten, ohne dabei den eigentlichen Zweck aus den Augen zu verlieren.