Alberto Fujimori: Ein Leben zwischen Genie und Wahnsinn

Alberto Fujimori, der ehemalige Präsident Perus, ist eine komplexe und umstrittene Persönlichkeit. Seine Anhänger verehren ihn als den "Retter Perus", während seine Kritiker ihn als einen "Diktator" verurteilen. Fujimoris Leben war von Kontroversen geprägt, von seiner Beteiligung am Putsch gegen Präsident Alan García bis hin zu seiner Verurteilung wegen Menschenrechtsverletzungen.

Fujimori wurde am 28. Juli 1938 in Lima als Sohn japanischer Einwanderer geboren. Er studierte Ingenieurwesen und Landwirtschaft an der Nationalen Universität für Ingenieurwesen in Lima. Nach seinem Abschluss arbeitete er als Agraringenieur und als Hochschulprofessor. 1989 trat er in die Politik ein und wurde zum Präsidentschaftskandidaten der Alianza Democrática gewählt.

Bei den Wahlen von 1990 besiegte Fujimori den Schriftsteller Mario Vargas Llosa in der Stichwahl. Er trat sein Amt mit dem Versprechen an, die Wirtschaft zu sanieren und die Terrorgruppe "Leuchtender Pfad" zu besiegen. Fujimori regierte mit eiserner Hand und verhängte 1992 den Ausnahmezustand. Während seiner Präsidentschaft kam es zu zahlreichen Menschenrechtsverletzungen, darunter dem berüchtigten Massaker von Barrios Altos und La Cantuta.

Trotz der Menschenrechtsverletzungen war Fujimori bei vielen Peruanern beliebt, die ihn als starken Anführer sahen, der das Land vor dem Chaos retten konnte. 1995 wurde er mit 74 % der Stimmen wiedergewählt. Er nutzte seine zweite Amtszeit, um seine Macht weiter zu konsolidieren und die Verfassung zu ändern, um eine dritte Amtszeit anzustreben. 2000 floh Fujimori aus Peru, nachdem der peruanische Geheimdienstchef Vladimiro Montesinos in einen Korruptionsskandal verwickelt war.

Fujimori wurde 2005 in Chile festgenommen und nach Peru ausgeliefert. Er wurde wegen verschiedener Verbrechen verurteilt, darunter Mord, Entführung und Amtsmissbrauch. Er wurde zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt. Im Jahr 2017 wurde er vom damaligen Präsidenten Pedro Pablo Kuczynski begnadigt. Fujimori lebt heute in Lima unter Hausarrest.

Alberto Fujimori ist eine zutiefst komplexe und widersprüchliche Figur. Über sein Vermächtnis wird noch lange diskutiert werden. Manche werden ihn als Retter Perus in Erinnerung behalten, während andere ihn für immer als Diktator brandmarken werden.

Persönliche Perspektive:

Als Peruaner habe ich die Präsidentschaft von Alberto Fujimori aus erster Hand miterlebt. Ich war ein junger Mann, als er an die Macht kam, und ich war vom Charisma und der Entschlossenheit beeindruckt, die er ausstrahlte. Ich glaubte, er sei der Richtige, um Peru aus der Krise zu führen.

Im Laufe der Zeit wurde jedoch immer deutlicher, dass Fujimori ein autoritärer Herrscher war, der keine Rücksicht auf die Menschenrechte nahm. Die Menschenrechtsverletzungen, die unter seiner Herrschaft begangen wurden, waren schrecklich und dürfen niemals vergessen werden. Ich bedauere meine frühere Unterstützung für Fujimori und glaube, dass er heute für seine Taten zur Verantwortung gezogen werden sollte.