Alexander Van der Bellen: Vom Grünen Hoffnungsträger zum Bundespräsidenten
Mit Alexander Van der Bellen ist 2017 ein Grüner in die Hofburg eingezogen. Der gebürtige Wiener war zuvor jahrelang Chef der Grünen und ist auch heute noch für seine markante Stimme und seinen trockenen Humor bekannt. Seine Präsidentschaft war von Beginn an von Höhen und Tiefen geprägt, doch er hat es immer wieder geschafft, das Land durch Krisen zu führen.
Van der Bellen wurde 1944 in Wien geboren und wuchs in Tirol auf. Er studierte Wirtschaftswissenschaften und habilitierte sich später an der Universität Wien. In den 1990er Jahren engagierte er sich politisch bei den Grünen und wurde 1997 in den Nationalrat gewählt. Von 1999 bis 2008 war er Bundesvorsitzender der Grünen.
Im Jahr 2016 kandidierte Van der Bellen als unabhängiger Kandidat für die Bundespräsidentschaft. Er zog mit 21,3 Prozent der Stimmen in die Stichwahl ein, in der er Norbert Hofer von der FPÖ besiegte. Van der Bellen ist der erste Bundespräsident seit Rudolf Kirchschläger, der nicht der SPÖ oder der ÖVP angehört.
Van der Bellens Präsidentschaft war von einer Reihe von Krisen geprägt. Im Jahr 2017 löste er den Nationalrat auf, nachdem die Ibiza-Affäre die ÖVP-FPÖ-Regierung zum Einsturz gebracht hatte. Im Jahr 2019 musste er den Nationalrat erneut auflösen, nachdem die ÖVP-FPÖ-Regierung im Zuge des Ibiza-Skandals zerbrochen war. Im Jahr 2020 führte Van der Bellen Österreich durch die Corona-Pandemie.
Trotz der Krisen ist Van der Bellen bei der Bevölkerung beliebt. Er wird als integer und verlässlich wahrgenommen. Im Jahr 2022 wurde er mit 56,7 Prozent der Stimmen wiedergewählt.
Van der Bellen ist mit Doris Schmidauer verheiratet. Das Paar hat zwei Söhne. Er ist ein begeisterter Wanderer und Skifahrer.