„Alles steht still!": Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr halten Bayern lahm





Chaos auf den Straßen, überfüllte Bahnsteige und genervte Fahrgäste: Die Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr haben Bayern am Mittwoch fest im Griff.

Die Gewerkschaft Verdi rief die Beschäftigten im ÖPNV zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen auf, um ihren Forderungen in den laufenden Tarifverhandlungen Nachdruck zu verleihen.

Wir fordern eine gerechte Entlohnung für unsere Mitglieder, die einen wichtigen Beitrag für die Mobilität der Menschen in Bayern leisten", erklärte Verdi-Verhandlungsführerin Martina Keller.

Das Angebot der Arbeitgeber von 1,5 Prozent Lohnerhöhung sei viel zu niedrig, so Keller. Verdi fordert stattdessen eine Erhöhung um 4,5 Prozent.

Die Arbeitgeberseite zeigte sich enttäuscht über die Streiks und warf Verdi vor, die Verhandlungen zu eskalieren.

„Wir haben ein faires Angebot vorgelegt, das die wirtschaftliche Lage der Unternehmen berücksichtigt", sagte der Verhandlungsführer des Bayerischen Städtetags, Ralf Bucher.

Die Streiks würden den Unternehmen großen Schaden zufügen und die Fahrgäste unnötig belasten.

Die Gewerkschaft Verdi wies diese Vorwürfe zurück und betonte, dass die Streiks das letzte Mittel seien, um die Forderungen der Beschäftigten durchzusetzen.

„Wir sind jederzeit bereit, die Verhandlungen wieder aufzunehmen, wenn die Arbeitgeberseite ein akzeptables Angebot vorlegt", sagte Keller.

Bis dahin würden die Streiks weitergehen.

Die Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr in Bayern sollen am Donnerstag fortgesetzt werden.

Verdi kündigte außerdem an, dass die Streiks auf andere Bundesländer ausgeweitet werden sollen.

„Wir werden den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöhen, bis sie unseren Forderungen nachgeben", sagte Keller.