Allianz-Chef will Krankheitstag abschaffen




Der Chef des Versicherungskonzerns Allianz, Oliver Bäte, will den ersten Krankheitstag abschaffen. Er schlägt vor, dass Arbeitnehmer die Kosten für den ersten Tag einer Krankheit selbst tragen sollen.

Bäte begründet seinen Vorschlag mit den hohen Krankheitskosten für Unternehmen.

Im Jahr 2023 seien die Fehlzeiten aufgrund von Krankheit um 20 Prozent gestiegen, sagte Bäte der "Bild"-Zeitung. Dies habe die Unternehmen Milliarden gekostet.

Derzeit gilt in Deutschland eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall ab dem ersten Tag. Bäte will dies ändern und fordert die Einführung eines sogenannten Karenztages.

An diesem Tag würden Arbeitnehmer kein Gehalt erhalten.

Bäte argumentiert, dass ein Karenztag dazu führen würde, dass sich Arbeitnehmer genauer überlegen würden, ob sie sich krankmelden. Außerdem würde es die Unternehmen entlasten.

Der Vorschlag von Bäte stößt auf Kritik von Gewerkschaften und Verbraucherschützern.

Die Gewerkschaft Verdi warf Bäte vor, "die Solidargemeinschaft der Beschäftigten zu schwächen". Der Verbraucherzentrale Bundesverband warnte davor, dass ein Karenztag dazu führen könnte, dass Arbeitnehmer aus Angst vor Einkommensverlusten auch bei Krankheit zur Arbeit gehen.

Die Debatte über den Vorschlag von Bäte dürfte noch einige Zeit andauern.