Altkanzler Gerhard Schröder ist seit Jahren in aller Munde. Ob als "Gaslobbyist" oder "Putin-Versteher" - der Altkanzler polarisiert wie kaum ein anderer Politiker seiner Generation.
Doch wer ist Gerhard Schröder wirklich? Was hat ihn geprägt? Und welche Rolle spielt er heute in der deutsch-russischen Politik?
Gerhard Schröder wurde 1944 in Mossenberg bei Osnabrück geboren. Sein Vater war Arbeiter, seine Mutter Hausfrau. Nach der Volksschule absolvierte Schröder eine Lehre als Einzelhandelskaufmann, später studierte er Jura.
Seine politische Karriere begann Schröder in der SPD. 1980 wurde er in den Bundestag gewählt, 1990 Ministerpräsident von Niedersachsen. 1998 gelang es ihm, die SPD nach 16 Jahren wieder an die Macht zu führen. Bis 2005 war er Bundeskanzler.
Schröders Kanzlerschaft war von einer Reihe bedeutender Reformen geprägt, darunter die Einführung der Hartz-Gesetze und die Agenda 2010. Außenpolitisch setzte er sich für eine enge Zusammenarbeit mit Russland ein.
Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt als Bundeskanzler trat Schröder in die Wirtschaft ein. Er wurde Aufsichtsratsvorsitzender von Gazprom und Rosneft, zwei russischen Energiekonzernen.
Schröders Russland-Verbindungen sind umstritten. Kritiker werfen ihm vor, zu eng mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin verbunden zu sein. Schröder selbst hat mehrfach betont, dass er nur ein Geschäftsmann sei und sich nicht in politische Angelegenheiten einmische.
Die Rolle von Gerhard Schröder in der deutsch-russischen Politik ist heute komplex und vielschichtig. Er ist ein enger Vertrauter von Wladimir Putin, hat aber auch gute Beziehungen zur aktuellen Bundesregierung.
Ob Gerhard Schröder eine "Brücke" zwischen Deutschland und Russland sein kann, wie er selbst behauptet, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass er eine Schlüsselfigur in der deutsch-russischen Politik ist.