Ange Loosa - Die Suche nach dem verborgenen Schatz




Inmitten der malerischen Kulisse des Bayerischen Waldes versteckt sich ein Geheimnis, das seit Jahrhunderten die Fantasie der Menschen beflügelt: die Legende von Ange Loosa, dem verschollenen Schatz eines Räuberhauptmanns.

Die Geschichte besagt, dass Ange Loosa anno dazumal sein beträchtliches Vermögen in der Umgebung von Zwiesel vergraben hatte. Doch bevor er sein Versteck preisgeben konnte, wurde er gefangen genommen und hingerichtet. Seitdem ranken sich die wildesten Theorien um den Verbleib des Schatzes.

Einige glauben, dass er in einer Truhe im Grunde eines Bergsees versunken ist, während andere behaupten, er sei in einer höhlenartigen Kammer in den nahe gelegenen Bergen verborgen. Wieder andere vermuten, dass er in einem unterirdischen Gang vergraben liegt, der vom Kloster Niederaltaich aus verläuft.

Die Suche nach Ange Loosas Schatz ist zu einem Volkssport im Bayerischen Wald geworden. Unzählige Schatzsucher haben sich auf die Jagd begeben, in der Hoffnung, den sagenhaften Reichtum zu finden. Doch bisher blieb er unentdeckt.

Vielleicht liegt der wahre Schatz aber gar nicht im Gold und Silber, das Loosa einst besessen hat. Vielleicht ist er vielmehr in den Legenden und Geschichten zu finden, die um ihn gesponnen werden. Vielleicht ist er in dem Geheimnis, das den Bayerischen Wald seit so vielen Jahrhunderten umgibt.

Denn wie sagte schon der Dichter Novalis: "Das Geheimnis ist die Seele der Welt. Wer es nicht zu lösen weiß, versteht die Welt nicht."

Und so wird die Suche nach Ange Loosas Schatz wohl noch lange weitergehen. Nicht nur in der Hoffnung, materiellen Reichtum zu finden, sondern auch in dem Wunsch, ein Stück von dem Geheimnis zu lüften, das den Bayerischen Wald so faszinierend macht.

Auch ich habe mich einmal auf die Suche nach Ange Loosas Schatz begeben.

Es war ein heißer Sommertag, als ich mich mit meiner Schatzkarte bewaffnet auf den Weg machte. Ich folgte den Anweisungen, die ich in einem alten Buch gefunden hatte, und wanderte durch dichte Wälder und über steile Berge.

Als die Sonne unterzugehen begann, erreichte ich einen kleinen See, der tief in einem Wald versteckt lag. Ich sah mich um und bemerkte, dass ich allein war. Die Stille war fast unheimlich.

Ich zögerte einen Moment, bevor ich in den See ging. Das Wasser war kalt und klar. Ich tauchte unter und öffnete meine Augen. Vor mir breitete sich ein atemberaubender Anblick aus.

Der Seegrund war übersät mit Gold- und Silbermünzen, Juwelen und kostbaren Gefäßen. Es war der Schatz von Ange Loosa.

Ich konnte mein Glück kaum fassen. Ich füllte meine Taschen mit den Schätzen und tauchte wieder auf. Als ich an Land kam, bemerkte ich, dass ich nicht mehr allein war.

Hinter mir standen zwei Männer, die mir mit finsteren Blicken zusahen. Sie hatten ihre Gewehre auf mich gerichtet.

"Halt!" sagte einer der Männer. "Was hast du da in deinen Taschen?"

Ich zeigte ihnen den Schatz. Sie lachten und sagten, dass er ihnen gehörte.

Ich weigerte mich, den Schatz herzugeben. Ich hatte ihn gefunden, und er gehörte mir.

Die Männer wurden wütend. Sie packten mich und fesselten mich. Sie sagten, dass sie mich töten würden, wenn ich ihnen nicht den Schatz gäbe.

Ich hatte Angst. Ich wusste, dass sie es ernst meinten.

Plötzlich hörte ich ein Geräusch hinter mir. Ich drehte mich um und sah eine Gestalt im Schatten stehen.

Es war Ange Loosa.

Er trat auf die beiden Männer zu und sagte ihnen, dass sie mich in Ruhe lassen sollten.

Die Männer lachten und sagten, dass sie keine Angst vor einem Geist hätten.

Ange Loosa lächelte nur. Er hob seine Hand, und ein Blitzschlag traf die beiden Männer. Sie fielen tot zu Boden.

Ich war sprachlos. Ich konnte nicht glauben, was ich gerade gesehen hatte.

Ange Loosa sah mich an und sagte: "Danke, dass du meinen Schatz gefunden hast. Nimm ihn als Belohnung für deine Mühe."

Ich nahm den Schatz und dankte ihm. Dann verschwand er vor meinen Augen.

Ich ging nach Hause und versteckte den Schatz an einem sicheren Ort. Ich hatte den sagenhaften Reichtum von Ange Loosa gefunden, aber ich wusste, dass der wahre Schatz in der Geschichte selbst lag.