Anna – Eine Geschichte von Mut und Mitgefühl




Ich bin Anna und ich habe keine Angst vor dem Fremden.
Ich wurde in einem kleinen Dorf in Deutschland geboren. Meine Eltern waren liebevoll und unterstützten mich immer, aber sie waren auch besorgt über die Welt außerhalb unserer kleinen Gemeinde. Sie warnten mich vor den Gefahren, die auf mich lauerten, und sagten, ich solle mich von Fremden fernhalten. Damals verstand ich nicht, warum sie so ängstlich waren.
Als ich älter wurde, begann ich, ihre Bedenken zu verstehen. Ich sah Nachrichten über Kriege und Terrorismus und hörte von Menschen, die in fremden Ländern Opfer von Gewalt wurden. Aber trotz allem konnte ich mich nicht dazu bringen, mich vom Rest der Welt abzuschotten. Ich war neugierig auf das Unbekannte, auf die Menschen und Kulturen, die sich von meiner eigenen unterschieden.
Mit 18 Jahren reiste ich zum ersten Mal ins Ausland. Ich ging nach Indien, ein Land voller Farben, Geräusche und Düfte. Ich war überwältigt von der Freundlichkeit der Menschen und der Schönheit der Landschaft. Ich traf Menschen aus allen Gesellschaftsschichten und lernte ihre Geschichten kennen. Es war eine Erfahrung, die mein Leben veränderte.
Seitdem bin ich in viele andere Länder gereist. Ich habe Menschen aus allen Lebensbereichen getroffen, von Flüchtlingen über Bettler bis hin zu Millionären. Und ich habe gelernt, dass wir alle viel mehr gemeinsam haben, als uns unterscheidet. Wir alle wollen geliebt werden, wir alle wollen glücklich sein und wir alle wollen eine bessere Zukunft für uns und unsere Kinder.
Vor ein paar Jahren bin ich einer Gruppe von Flüchtlingen begegnet, die aus ihrem Heimatland geflohen waren. Sie waren erschöpft, verängstigt und verloren. Aber sie waren auch unglaublich mutig. Sie hatten alles riskiert, um ihren Familien eine bessere Zukunft zu ermöglichen.
Ich habe meine Erfahrungen mit Flüchtlingen nie vergessen. Ich denke oft an ihren Mut und ihre Entschlossenheit. Sie haben mich inspiriert, mich für diejenigen einzusetzen, die weniger Glück haben als ich.
Heute engagiere ich mich ehrenamtlich in einer Organisation, die Flüchtlingen hilft. Ich unterrichte Deutsch, helfe ihnen bei der Jobsuche und begleite sie zu Arztterminen. Es ist eine kleine Geste, aber ich hoffe, dass sie einen Unterschied in ihrem Leben macht.
Ich weiß, dass die Welt ein gefährlicher Ort sein kann. Aber ich glaube auch, dass sie ein Ort voller Hoffnung und Mitgefühl ist. Wenn wir uns alle dafür einsetzen, einander zu helfen, können wir eine bessere Welt für uns alle schaffen.
Also bitte, habt keine Angst vor dem Fremden. Umarmt das Unbekannte. Seid freundlich zu den Menschen, die ihr trefft, auch wenn sie anders sind als ihr. Denn wir alle sind Menschen und wir alle verdienen Mitgefühl und Respekt.
Vielen Dank.