Wenn man den Namen Ludwig Anzengruber hört, denkt man sofort an den Schöpfer der Wiener Volksstücke. Als Sohn eines Schneiders am 29. November 1839 in Wien geboren, entdeckte er schon früh seine Leidenschaft für das Theater. Schon als Jugendlicher schrieb er seine ersten Stücke, die jedoch nur wenig Erfolg hatten.
Doch Anzengruber ließ sich nicht entmutigen und arbeitete unermüdlich weiter. 1871 gelang ihm mit dem Stück "Der Pfarrer von Kirchfeld" der große Durchbruch. Das Stück wurde ein Riesenerfolg und machte ihn über Nacht berühmt.
In seinen Stücken widmete sich Anzengruber vor allem den einfachen Menschen der Wiener Vorstädte. Er schilderte ihr Leben und Treiben mit viel Liebe und Wärme, aber auch mit einer gehörigen Portion Realismus. Seine Figuren sind voller Leben und Witz, aber auch voller Sorgen und Nöte.
Eine Besonderheit der Anzengruber-Stücke ist ihre Sprache. Anzengruber schrieb seine Stücke in der Wiener Mundart, die damals noch nicht als Literatursprache angesehen wurde. Doch Anzengruber bewies, dass auch die Sprache des einfachen Volkes würdig war, auf der Bühne gesprochen zu werden.
Die Stücke Anzengrubers hatten einen großen Einfluss auf das Wiener Theater. Er schuf mit seinen Volksstücken ein neues Genre, das bis heute beliebt ist. Seine Figuren und Geschichten sind zu einem festen Bestandteil der Wiener Theaterkultur geworden.
Ludwig Anzengruber starb am 10. Dezember 1889 in Wien. Er hinterließ ein umfangreiches Werk, das aus über 50 Stücken besteht. Seine Stücke werden bis heute aufgeführt und begeistern das Publikum mit ihrem Witz, ihrer Wärme und ihrer Realitätsnähe.
Anzengruber ist einer der bedeutendsten österreichischen Dramatiker des 19. Jahrhunderts. Er hat mit seinen Volksstücken einen wichtigen Beitrag zur Wiener Theaterkultur geleistet. Seine Stücke sind auch heute noch aktuell und unterhaltsam.
"Das Theater ist ein Spiegel des Lebens, und das Leben ist ein Schauspiel." (Ludwig Anzengruber)