Aspergillose – Die unsichtbare Gefahr




„Aspergillose? Was ist das denn?“ Das war meine erste Reaktion, als ich von dieser Krankheit hörte. Es klang so harmlos, wie der Name einer Pflanze. Doch weit gefehlt!

Der unscheinbare Schimmelpilz

Aspergillus ist ein allgegenwärtiger Schimmelpilz, der in unserer Umwelt vorkommt. Er findet sich auf Brot, Obst, Heu und sogar in der Klimaanlage. Für gesunde Menschen ist er in der Regel ungefährlich. Doch für Menschen mit geschwächtem Immunsystem kann eine Aspergillose eine lebensbedrohliche Erkrankung sein.

Die Aspergillose wird durch das Einatmen von Aspergillus-Sporen verursacht. Diese Sporen sind so klein, dass sie tief in die Lunge eindringen und sich dort ausbreiten können. Bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem kann der Pilz eine Entzündung der Lunge verursachen, die zu Atemnot, Husten und Auswurf führen kann.

  • Allergische bronchopulmonale Aspergillose (ABPA): eine allergische Reaktion auf den Pilz, die zu Asthma-ähnlichen Symptomen führt.
  • Aspergillom: eine Ansammlung von Pilzmaterial in einer mit Flüssigkeit gefüllten Höhle in der Lunge.
  • Invasive Aspergillose: eine schwere Infektion, die sich auf andere Organe wie Gehirn, Herz oder Nieren ausbreiten kann.
Die unbekannte Gefahr

Das Tückische an der Aspergillose ist, dass sie sich oft schleichend entwickelt. Die Symptome können unspezifisch sein und werden daher oft anderen Erkrankungen wie Asthma oder Tuberkulose zugeschrieben.

Wenn eine Aspergillose rechtzeitig erkannt und behandelt wird, können die Aussichten gut sein. Bei einer invasiven Aspergillose ist jedoch die Prognose deutlich schlechter. Deshalb ist es wichtig, bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem auf Anzeichen einer Aspergillose zu achten.

Risikogruppen

Besonders gefährdet für eine Aspergillose sind:

  • Menschen mit Lungenerkrankungen wie COPD oder Asthma
  • Menschen mit geschwächtem Immunsystem, z. B. nach einer Transplantation oder Chemotherapie
  • Menschen mit Diabetes
  • Menschen mit Mukoviszidose
Diagnose und Behandlung

Die Diagnose einer Aspergillose erfolgt anhand einer Kombination aus Bluttests, Röntgenaufnahmen und manchmal einer Biopsie. Die Behandlung hängt von der Art der Aspergillose ab. Bei einer allergischen Aspergillose werden Antihistaminika und Kortikosteroide eingesetzt. Bei einer invasiven Aspergillose sind Antimykotika erforderlich.

Prävention

Da Aspergillus-Sporen in der Umwelt allgegenwärtig sind, ist es unmöglich, eine Aspergillose vollständig zu verhindern. Es gibt jedoch einige Maßnahmen, die das Risiko verringern können:

  • Lüften Sie regelmäßig Ihre Räume.
  • Vermeiden Sie Kontakt mit verschimmelten Lebensmitteln.
  • Tragen Sie beim Umgang mit Heu oder Kompost einen Mundschutz.
Fazit

Aspergillose ist eine oft unterschätzte, aber gefährliche Erkrankung. Wenn Sie zu den Risikogruppen gehören, sollten Sie auf Anzeichen einer Aspergillose achten. Je früher die Erkrankung erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Aussichten auf eine Heilung.