Der BFC Dynamo ist ein Fußballverein aus Berlin, der in den 1980er Jahren die DDR-Oberliga dominierte. Mit zehn Meisterschaften in Folge von 1979 bis 1988 war er der mit Abstand erfolgreichste Verein der DDR-Geschichte. Doch trotz seiner nationalen Erfolge blieb dem BFC Dynamo ein internationaler Titel verwehrt, weshalb er auch als der "ewige Zweite" bekannt ist.
Der BFC Dynamo wurde 1966 als Fußballsektion der Sportvereinigung Dynamo gegründet, die dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS) unterstand. Daher war der Verein stets eng mit dem Staatssicherheitsapparat der DDR verbunden, was ihm nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile brachte.
Als Stasi-Verein konnte der BFC Dynamo auf finanzielle Unterstützung und politische Protektion zählen. So konnte er sich die besten Spieler der DDR leisten und profitierte von Schiedsrichterentscheidungen zu seinen Gunsten. Andererseits wurde der Verein auch als "Staatsklub" beschimpft und war bei den Fans anderer Mannschaften unbeliebt.
Trotz dieser Kontroversen gelang es dem BFC Dynamo, eine Reihe von herausragenden Spielern hervorzubringen, darunter Jürgen Sparwasser, Hans-Jürgen Riediger und Bernd Stange. Unter Trainer Jürgen Bogs wurde die Mannschaft in den 1980er Jahren zu einer starken Einheit, die ihren Gegnern das Fürchten lehrte.
Doch auf europäischer Ebene blieb dem BFC Dynamo der ganz große Wurf verwehrt. In den europäischen Wettbewerben scheiterte man immer wieder in den entscheidenden Spielen an Mannschaften aus dem Westen. So unterlag der Verein 1979 im Finale des Europapokals der Pokalsieger dem FC Barcelona und 1985 im Finale des UEFA-Cups dem Real Madrid.
Nach dem Mauerfall 1989 geriet der BFC Dynamo in eine tiefe Krise. Der Verein verlor seine staatliche Unterstützung und musste sich auf dem freien Markt behaupten. Der Übergang in die Bundesliga gelang nicht, und so spielt der BFC Dynamo heute in der 3. Liga.
Trotz seiner sportlichen Erfolge bleibt der BFC Dynamo ein umstrittener Verein. Seine enge Verbindung zur Stasi belastet seine Geschichte, und auch heute noch gibt es viele, die ihm seine Vergangenheit nicht verzeihen. Dennoch hat der Verein auch eine treue Fangemeinde, die ihn trotz aller Rückschläge unterstützt.
Der BFC Dynamo ist ein Verein, der für die Widersprüche der DDR-Geschichte steht. Er war ein Symbol des Staatsapparats und zugleich eine Quelle des Stolzes für viele Ostberliner. Seine Geschichte ist ein Spiegelbild der DDR, und er bleibt auch heute noch ein faszinierender Verein, der immer wieder aufs Neue zu Diskussionen anregt.