Wer an Rohrbach denkt, denkt wahrscheinlich als erstes an das malerische Örtchen im Odenwald, bekannt für seine Fachwerkhäuser und idyllische Natur. Doch was viele nicht wissen: Der Name des Dorfes hat einen düsteren Ursprung, der von Angst und Schrecken zeugt.
Die Geschichte von Rohrbach reicht zurück ins Mittelalter und ist eng verbunden mit dem nahegelegenen Schloss Rodenstein. Dort residierte die adelige Familie von Rodenstein, die für ihre Grausamkeit und Unterdrückung der bäuerlichen Bevölkerung berüchtigt war.
Rücksichtslose Herren und verängstigte BauernUnd genau diese Angst spiegelt sich auch im Namen des Dorfes wider: "Rohrbach" leitet sich vom altdeutschen Wort "ror" ab, das "Schilf" oder "Röhricht" bedeutet. Damals wuchs an den Ufern des nahegelegenen Bachs dichtes Schilf, in dem sich die Bauern versteckten, um den Häschern der Rodensteiner zu entgehen.
Von Angst zu StolzGlücklicherweise hatte die Schreckensherrschaft der Rodensteiner irgendwann ein Ende, und das Dorf Rohrbach konnte sich langsam von seinem düsteren Vermächtnis lösen. Die Bauern fanden neuen Mut und begannen, sich gegen ihre ehemaligen Unterdrücker aufzulehnen.
Heute ist Rohrbach ein Ort der Ruhe und des Friedens, doch die Erinnerung an seine unheimliche Vergangenheit lebt weiter. Die Bewohner sind stolz auf ihre Vorfahren, die sich gegen die Tyrannei wehrten, und tragen den Namen ihres Dorfes mit Würde.
Auch wenn Rohrbach heute ein idyllisches Örtchen ist, so sollten wir nie vergessen, dass seine Geschichte ein dunkles Kapitel enthält. Möge diese Geschichte uns daran erinnern, dass Mut und Zusammenhalt selbst in den dunkelsten Zeiten die Mächtigen bezwingen können.