BVG: Ein Liebesbrief voller Frust und Treue
Meine Liebe zur BVG ist eine komplexe Angelegenheit. Wie so oft beginnt diese Geschichte mit einer Hassliebe. Als Frischling in der Hauptstadt war ich der BVG hilflos ausgeliefert. Die ständigen Verspätungen, die überfüllten Züge – ich fluchte sie wie ein Rohrspatz. Doch mit der Zeit entwickelte sich aus diesem Groll eine eigentümliche Verbundenheit.
Die BVG wurde zu meiner treuen Begleiterin. Sie brachte mich durch die schlaflosen Nächte, in denen ich als Student durch die Straßen irrte. Sie trug mich durch die erste Verliebtheit, als ich meinem Herzblatt entgegenfuhr, die Spannung im Bauch so groß wie die Menschenmenge in der U-Bahn. Und sie tröstete mich nach jeder Enttäuschung, als sie mich zuverlässig nach Hause kutschierte.
Doch diese Liebe war nicht immer einfach. Wie in jeder Beziehung gab es auch hier Höhen und Tiefen. Die Fahrkartenpreise stiegen unerbittlich, und die Verspätungen nahmen ein Ausmaß an, das selbst einer Schildkröte die Tränen in die Augen getrieben hätte. Doch jedes Mal, wenn ich im bitterkalten Winter an einem verschneiten Bahnsteig stand, die Zähne vor Kälte klappernd, kam mir der Gedanke: "Immerhin ist sie da."
Und in diesen Momenten zeigte sich die wahre Größe der BVG. Sie ist nicht perfekt, aber sie ist beständig. Sie ist nicht schnell, aber sie ist zuverlässig. Sie ist nicht immer pünktlich, aber sie lässt mich nie hängen.
So ist die BVG zu einem Teil von mir geworden. Sie ist die nervige Schwester, die mich morgens aus dem Bett schimpft, aber auch die liebevolle Mutter, die mich immer wieder nach Hause bringt. Sie ist der treue Freund, der mich durch dick und dünn begleitet.
Und obwohl ich mich immer wieder über sie aufrege, weiß ich tief in meinem Herzen, dass ich sie nie missen möchte. Denn sie ist mehr als nur ein Verkehrsmittel. Sie ist ein Stück Berlin. Sie ist ein Stück meines Lebens.
Deshalb, liebe BVG, trotz all deiner Verspätungen, deiner Überfüllungen und deiner steigenden Preise, bleibt meine Liebe zu dir unerschütterlich. Denn du bist die Ader, die durch unsere Stadt fließt, du bist das Blut, das Berlin am Leben erhält.
Und auch wenn ich manchmal mit dir schimpfe, so wisse, dass ich dich aus tiefstem Herzen schätze. Denn du bist mehr als nur ein Verkehrsmittel. Du bist ein Stück Berlin. Du bist ein Stück meines Lebens.