Chili – ein argentinisches Paradox




In Argentinien ist Chili ein Begriff, und das aus guten Gründen. Das südamerikanische Land liegt direkt an der Grenze zu dem Andenstaat und die Verbindung zwischen den beiden Nationen ist eng und vielfältig.

Doch wie eng diese Verbindung wirklich ist, offenbart sich, wenn man nach einem Chili in Argentinien fragt. Dann bekommt man nämlich mit großer Wahrscheinlichkeit ein Hackfleischgericht mit einer roten Sauce serviert. Das ist insofern bemerkenswert, als dass Chili in Argentinien eigentlich eine ganz andere Bedeutung hat.

Denn "Chili" ist das spanische Wort für "Pfeffer". Und daran mangelt es in Argentinien wahrlich nicht. Die scharfe Paprika ist hier ein fester Bestandteil der nationalen Küche und wird gerne und reichlich zu Speisen verwendet.

Doch warum heißt das Hackfleischgericht Chili, wenn es doch eigentlich mit Pfeffer nichts zu tun hat? Das hat historische Gründe.

Im 19. Jahrhundert kamen viele Immigranten aus Italien nach Argentinien. Sie brachten ihre kulinarischen Traditionen mit, darunter auch das Chili con Carne. Die argentinischen Einwanderer übernahmen das Gericht, machten es aber zu ihrem eigenen. Sie ersetzten das Rindfleisch durch Hackfleisch und die scharfe Sauce durch eine milde Tomatensauce.

So wurde aus dem italienischen Chili con Carne das argentinische Chili. Ein Gericht, das zwar nichts mit Pfeffer zu tun hat, aber trotzdem den Namen trägt.

Diese Namensverwirrung ist nur ein Beispiel für die vielen kulturellen Verbindungen zwischen Argentinien und Chile. Die beiden Länder sind durch ihre Geschichte, ihre Geografie und ihre Menschen eng miteinander verbunden.

Und auch wenn das Chili in Argentinien nicht scharf ist, so ist es doch ein Symbol für die lebendige und vielfältige Kultur dieses Landes.