Christophe Ruggia, ein französischer Filmemacher, steht vor Gericht, weil er die Schauspielerin Adèle Haenel misshandelt haben soll, als sie noch minderjährig war. Ruggia, geboren 1965, hat in seiner Karriere mehrere erfolgreiche Filme gedreht, darunter "Der Junge aus Chaâba" und "Die Teufel".
Doch hinter Rugges professioneller Fassade verbirgt sich eine dunkle Seite. Haenel wirft ihm vor, sie während der Dreharbeiten zu ihrem gemeinsamen Film "Die verschleierte Kindheit" sexuell belästigt zu haben. Sie war damals zwischen 12 und 15 Jahre alt.
Ruggia bestreitet die Vorwürfe. Er behauptet, Haenel habe ihn falsch verstanden und dass ihre Anschuldigungen auf einem Missverständnis beruhen. Doch Haenels Aussage wird von mehreren Zeugen gestützt, darunter auch von ihrer Mutter.
Die Gerichtsverhandlung wirft ein Schlaglicht auf die weitverbreitete Problematik sexuellen Missbrauchs in der Filmbranche. Viele Opfer schweigen aus Angst vor Repressalien. Haenels Mut, sich zu Wort zu melden, hat anderen Frauen Mut gemacht, ihre eigenen Erfahrungen zu teilen.
Der Prozess gegen Ruggia ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen sexuellen Missbrauch. Es zeigt, dass auch mächtige Männer für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden müssen. Ein Urteil gegen Ruggia würde ein klares Signal senden, dass sexuelle Gewalt niemals toleriert wird.
Doch auch wenn Ruggia verurteilt wird, ist der Schaden, den er Haenel zugefügt hat, irreparabel. Sie hat gesagt, dass sie durch die angeblichen Übergriffe traumatisiert wurde und dass sie immer noch Schwierigkeiten hat, den Vorfall zu verarbeiten.
Haenels Geschichte ist eine Mahnung für uns alle, wachsamer zu sein gegenüber den Zeichen von sexuellem Missbrauch. Wir müssen unseren Kindern beibringen, sich gegen jeden zu wehren, der versucht, sie zu missbrauchen. Und wir müssen den Opfern von sexuellem Missbrauch glauben und sie unterstützen.