Als ich Alexander Chrupallas Rede im Bundestag verfolgte, spürte ich eine Mischung aus Irritation und Faszination. Vor allem die Art und Weise, wie er die AfD als "die Partei der anständigen Leute" bezeichnete, ließ mich ungläubig den Kopf schütteln.
Dabei kann ich nicht leugnen, dass seine Worte auch eine gewisse Überzeugungskraft hatten. Er verstand es, simple Botschaften zu formulieren, die vor allem bei denjenigen Anklang fanden, die sich von der Politik vernachlässigt fühlen.
Chrupalla sprach von "Volksverrätern" und "Lügenpresse" und bediente sich einer Sprache, die ich nur allzu gut aus meiner Zeit in der DDR kenne. Er weckte Ängste und schuf einen Feind, auf den man zeigen konnte. Ein klassisches populistisches Rezept, das leider immer noch funktioniert.
Gleichzeitig konnte ich nicht anders, als über Chrupallas Rhetorik zu schmunzeln. Sein wiederholter Appell an den "gesunden Menschenverstand" hatte etwas Komisches an sich, vor allem wenn man bedenkt, dass seine Aussagen oft jegliche Logik vermissen ließen.
Doch hinter dem Lächeln verbirgt sich eine tiefe Sorge. Denn Chrupallas Rede ist mehr als nur ein verbaler Ausrutscher. Sie ist ein Symptom für eine Entwicklung, die uns allen Angst machen sollte. Eine Entwicklung, die in Richtung Nationalismus und Intoleranz führt.
Deshalb dürfen wir nicht schweigen, wenn Menschen wie Chrupalla Hass und Spaltung säen. Wir müssen uns mit all unserer Kraft gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit einsetzen.
Chrupallas Rede war ein Paukenschlag der besonderen Art. Ein Paukenschlag, der uns aufrütteln und uns dazu bewegen sollte, unsere Demokratie zu verteidigen.