David Lodge: Der Meister der akademischen Satire




David John Lodge, CBE, war ein englischer Schriftsteller und Literaturwissenschaftler, der für seine bissig-ironischen Romane über die akademische Welt bekannt war. Seine bekannteste Trilogie, die "Campus-Trilogie", bestehend aus "Changing Places", "Small World" und "Nice Work", hat ihn berühmt gemacht.
Lodge wurde am 28. Januar 1935 in Dulwich, London, geboren. Er studierte in Oxford und arbeitete als Lektor und Dozent an mehreren Universitäten, bevor er 1987 Professor für Englische Literatur an der Universität Birmingham wurde.
Seine Romane sind geprägt von scharfer Beobachtung, trockenem Humor und einem feinen Gespür für die Absurditäten des akademischen Lebens. In "Changing Places" erzählt er die Geschichte von zwei Universitätsprofessoren, die für ein Jahr die Universitäten tauschen. Der in Birmingham unterrichtende Philologe Philip Swallow wechselt an den Campus von Rummidge, während der amerikanische Soziologe Morris Zapp in Birmingham landet. Die beiden erleben die unterschiedlichen Kulturen und Gepflogenheiten der beiden Hochschulen und müssen sich an die neuen Herausforderungen anpassen.
"Small World" handelt von der Reise eines englischen Literaturwissenschaftlers, Persse McGarrigle, zu einer Konferenz in Amerika. Auf seiner Reise begegnet er einer Vielzahl von skurrilen und exzentrischen Charakteren, die die akademische Welt auf ihre eigene Weise repräsentieren. Der Roman ist sowohl eine Satire auf den Betrieb in der akademischen Welt als auch eine Reflexion über das Wesen der Literatur und die Bedeutung von Kultur.
"Nice Work" schließlich erzählt die Geschichte von Vic Wilcox, einem Gewerkschaftssekretär, der sich in die Literaturwissenschaftlerin Robyn Penrose verliebt. Der Roman erforscht die unterschiedlichen sozialen Schichten und Werte der akademischen und der Arbeiterklasse und hinterfragt die herkömmliche Trennung zwischen Geistes- und Naturwissenschaften.
Neben seinen Romanen veröffentlichte Lodge auch mehrere Sachbücher über Literatur, darunter "The Art of Fiction" und "Therapy". Er war ein scharfsinniger Kritiker und ein einflussreicher Lehrer, der mehrere Generationen von Studenten und Lesern inspirierte.
David Lodge starb am 3. Januar 2025 im Alter von 89 Jahren in Birmingham. Er hinterlässt ein bemerkenswertes literarisches Vermächtnis, das die akademische Welt mit all ihren Macken, Widersprüchen und menschlichen Dramen erforscht. Seine Werke werden auch weiterhin die Leser unterhalten, zum Nachdenken anregen und sie mit einem Schmunzeln an die absurden Seiten des akademischen Lebens erinnern.