David Lodge: Vom naiven anglikanischen Jungen zum bekennenden Atheisten




David Lodge, einer der angesehensten zeitgenössischen britischen Schriftsteller, bespricht in seinen unterhaltsamen und scharfsinnigen Memoiren seine Entwicklung von einem naiven anglikanischen Jungen zu einem bekennenden Atheisten.

Lodge, geboren 1935 in London, wurde in einem strenggläubigen anglikanischen Haushalt erzogen. Sein Vater war Priester und seine Mutter Organistin. Schon früh zeigte Lodge Interesse an Literatur und schrieb bereits in jungen Jahren Gedichte und Kurzgeschichten.

Als er jedoch in den 1950er Jahren die Universität besuchte, begann er seinen anglikanischen Glauben in Frage zu stellen. Er las Werke von Philosophen wie Bertrand Russell und A.J. Ayer, die ihn zum Atheismus führten.

Lodge erzählt von seiner Kindheit und seinen Erfahrungen als Student in Oxford und Birmingham sowie von seinem ersten Roman Changing Places, der 1975 veröffentlicht wurde. Er geht auch auf seinen Kampf mit Depressionen ein und wie sie seine Arbeit beeinflusst hat.

Lodges Memoiren sind amüsant und nachdenklich zugleich. Sie bieten einen Einblick in das Leben eines der bedeutendsten britischen Schriftsteller der Gegenwart.

"Ich bin Agnostiker mit atheistischer Tendenz."

In einem Interview aus dem Jahr 2015 beschrieb sich Lodge als "Agnostiker mit atheistischer Tendenz". Er sagte, dass er nicht glaube an einen persönlichen Gott, aber er sei offen für die Möglichkeit, dass es etwas gebe, das jenseits unseres Verständnisses liegt.

"Ich glaube nicht, dass wir es jemals wissen werden", sagte er. "Ich denke, es ist eine Frage des Glaubens, und ich bin nicht bereit zu glauben."

Lodges Agnostizismus spiegelt sich in seinen Romanen wider, die oft die Sinnlosigkeit des Lebens und die Schwierigkeiten, die dem Glauben entgegenstehen, erforschen. In seinem Roman Small World aus dem Jahr 1984 wird beispielsweise die Geschichte eines katholischen Priesters erzählt, der seinen Glauben verliert.

Lodges Werk bietet einen komplexen und nachdenklichen Blick auf Religion und Spiritualität. Seine Memoiren sind eine wertvolle Bereicherung für jeden, der sich für diese Themen interessiert.