Der ewig kleine Junge




Ich habe Reinhard Mey erlebt, als einer der Großen unter den Liedermachern. Ein Mann mit einer großen Ausstrahlung und einer Stimme, die seinesgleichen sucht. Seine Lieder sind oft voller Poesie und Gefühl, aber auch von Ironie und Humor. Doch außer seinem künstlerischen Schaffen ist da noch ein ganz anderer Reinhard Mey, den nur wenige kennen: der Mensch hinter der Fassade.
Ich hatte das Glück, ihn ein paar Mal persönlich zu treffen, und ich war jedes Mal aufs Neue fasziniert von seiner Bescheidenheit. Er ist ein Mensch, der nicht viel Aufhebens um sich selbst macht, sondern lieber im Hintergrund agiert. Er ist jemand, der lieber zuhört als selbst spricht. Und er ist jemand, der sich immer noch für die kleinen Dinge im Leben begeistert.
So habe ich ihn einmal beobachtet, wie er sich mit einem Kind unterhielt. Er hatte die Geduld, dem Kind zuzuhören und ging auf seine Fragen ein, als wäre es ein Erwachsener. Und als das Kind wegging, sah ich in Reinhard Meys Augen eine tiefe Freude. Er hatte wieder einmal ein Stück von der Welt entdeckt, das ihm vorher verborgen geblieben war.
In seinen Liedern besingt Reinhard Mey oft die kleinen Dinge des Lebens. Er schreibt über die Schönheit der Natur, über die Liebe und über die Freundschaft. Und er tut dies mit einer Einfachheit und Klarheit, die mich immer wieder aufs Neue berührt.
Ich denke, dass Reinhard Mey ein Vorbild für uns alle sein kann. Er zeigt uns, dass es sich lohnt, bescheiden zu bleiben und sich für die kleinen Dinge im Leben zu begeistern. Er zeigt uns, dass es wichtig ist, einander zuzuhören und füreinander da zu sein. Und er zeigt uns, dass es möglich ist, ein erfülltes Leben zu führen, auch ohne im Rampenlicht zu stehen. Danke, Reinhard Mey, für deine Lieder und für dein Vorbild.