Der Fabelmann




Ein Film, der die Grenzen der Autofiktion verschwimmen lässt und die Liebe zur Kunst erforscht
"The Fabelmans" ist ein zutiefst persönliches Werk von Steven Spielberg, das die Grenzen zwischen Autofiktion und klassischem Geschichtenerzählen verwischt. Mit einer Mischung aus unbeschwerter Nostalgie und berührender Ehrlichkeit porträtiert der Film das Leben eines jungen Mannes, der seine Liebe zum Filmemachen entdeckt, während er mit den Herausforderungen des Erwachsenwerdens zu kämpfen hat.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Sammy Fabelman (Gabriel LaBelle), ein aufgeweckter junger Filmemacher, der in den Nachkriegsjahren in Arizona aufwächst. Durch die Linse einer Super-8-Kamera fängt Sammy die Welt um sich herum ein und entdeckt seine Leidenschaft für die Filmkunst. Unterstützt von seiner liebevollen Mutter Mitzi (Michelle Williams) taucht Sammy tief in die Welt des Filmemachens ein, wobei er sich von klassischen Filmen inspirieren lässt und seine eigene Vorstellungskraft einsetzt, um einzigartige Geschichten zu erschaffen.
Doch die Reise des jungen Künstlers ist nicht frei von Hindernissen. Sein Vater Burt (Paul Dano), ein erfolgreicher Ingenieur, versteht Sammys Leidenschaft nicht und kann seine kreativen Bestrebungen nicht unterstützen. Als die Familie von New Jersey nach Kalifornien zieht, muss Sammy auch mit den Herausforderungen eines neuen Umfelds und den Spannungen innerhalb seiner Familie zurechtkommen.
"The Fabelmans" verwebt mühelos Sammys künstlerische Entwicklung mit seinem persönlichen Leben und schafft so einen komplexen und zuordenbaren Charakter. Als Sammy seine Stimme durch das Filmemachen findet, lernt er auch, sich selbst und die Welt um ihn herum besser zu verstehen. Er konfrontiert Familiengeheimnisse, erforscht die Bedeutung von Kunst und stellt die Definition von Familie in Frage.
Spielbergs Regiearbeit ist meisterhaft und zeigt sein tiefes Verständnis für die Emotionen und Erfahrungen der Kindheit. Die Kameraführung, die von Janusz Kamiński ("Schindlers Liste") meisterhaft eingesetzt wird, erweckt Sammys Welt mit einer unglaublichen Lebendigkeit zum Leben und bringt das Publikum in die Perspektive des jungen Filmemachers.
Die Besetzung ist hervorragend, allen voran Gabriel LaBelle, der Sammy mit einer seltenen Mischung aus Unschuld und Entschlossenheit verkörpert. Michelle Williams ist als Mitzi eine Offenbarung, sie verleiht der Rolle eine unglaubliche Tiefe und Sensibilität. Paul Dano überzeugt als Burt, der zwischen Liebe zu seinem Sohn und Unverständnis gegenüber seinen künstlerischen Bestrebungen hin und her gerissen ist.
"The Fabelmans" ist mehr als nur ein Film über Filmemachen. Es ist eine universelle Geschichte über die Kraft der Kunst, die Grenzen der Selbstfindung und das unzerbrechliche Band der Familie. Spielbergs Film ist ein zutiefst persönliches und bewegendes Werk, das die Liebe zur Kunst feiert und die Fähigkeit der Kunst, uns zu verwandeln, bekräftigt.