Deutsche gegen Schweizer




Was macht eigenlijk einen Deutschen vom Schweizer aus? Und hat er es überhaupt nötig, sich zu unterscheiden? Eine österreichische Perspektive.
"Lukas Podolski ist Deutscher!"
Der Satz, den der damalige Schweizer Nationaltrainer Köbi Kuhn 2006 ins Mikrofon bellte, nachdem Podolski im WM-Viertelfinale in Deutschland gegen Argentinien ein Tor erzielt hatte, ging in die Geschichte ein.
Was war daran so besonders? Podolski darf nicht für die Schweizer Nationalmannschaft spielen? Genau. Denn Lukas Podolski, geboren in Gleiwitz in Oberschlesien, spielte seit seiner Kindheit in Deutschland Fußball. Er wuchs in Bergheim bei Köln auf, spielte für den 1. FC Köln, den FC Bayern München und später für den FC Arsenal.
Was also sollte daran bitte falsch sein, dass Podolski für die deutsche Nationalmannschaft spielt?
Für den Schweizer Nationaltrainer Köbi Kuhn war es ganz klar: Podolski ist Deutscher, er ist kein Schweizer. Auch wenn er als Kind in die Schweiz gekommen ist, auch wenn er dort aufgewachsen ist und Freunde hat. Podolski ist Deutscher, weil er in Deutschland geboren wurde.
Die Aussage von Köbi Kuhn hat damals für viel Aufsehen gesorgt. Und sie hat auch gezeigt, wie unterschiedlich die Mentalitäten von Deutschen und Schweizern sein können.
Für Deutsche ist es wichtig, sich von anderen zu unterscheiden. Sie haben eine lange Geschichte und eine starke nationale Identität. Daher sind sie stolz darauf, Deutsch zu sein.
Für Schweizer ist es hingegen nicht so wichtig, sich von anderen zu unterscheiden. Sie haben eine eher lockere Einstellung zu Nationalität und Identität. Daher sind sie nicht so stolz darauf, Schweizer zu sein.
Das liegt vielleicht auch daran, dass die Schweiz ein Einwanderungsland ist. Viele Schweizer haben Wurzeln in anderen Ländern. Daher ist es für sie normal, dass jemand, der in der Schweiz geboren und aufgewachsen ist, nicht unbedingt Schweizer ist.
In Deutschland hingegen ist es normal, dass jemand, der in Deutschland geboren und aufgewachsen ist, Deutscher ist. Daher sind Deutsche auch stolz darauf, Deutsch zu sein.
Diese unterschiedlichen Mentalitäten führen oft zu Missverständnissen zwischen Deutschen und Schweizern.
"Die Deutschen sind so nationalistisch", sagen die Schweizer.
"Die Schweizer sind so unpatriotisch", sagen die Deutschen.
Dabei ist es nicht so einfach. Deutsche und Schweizer sind beide stolz auf ihr Land. Nur drücken sie diesen Stolz auf unterschiedliche Weise aus.
Deutsche drücken ihren Stolz durch Nationalismus aus. Sie haben eine starke nationale Identität und sind stolz darauf, Deutsch zu sein.
Schweizer drücken ihren Stolz durch Patriotismus aus. Sie haben eine eher lockere Einstellung zu Nationalität und Identität, aber sie sind trotzdem stolz darauf, Schweizer zu sein.
Diese unterschiedlichen Mentalitäten sind es, die Deutsche und Schweizer so interessant machen. Sie sind zwei sehr unterschiedliche Länder mit zwei sehr unterschiedlichen Kulturen. Aber beide Länder sind auf ihre Art und Weise großartig.
Und Lukas Podolski? Ja, er ist Deutscher. Und ja, er ist Schweizer. Er ist in Deutschland geboren und aufgewachsen, aber er hat auch einen Schweizer Pass. Er ist ein Symbol für die Freundschaft zwischen Deutschland und der Schweiz. Und er ist ein Beispiel dafür, dass man mehr als eine Nationalität haben kann.
Denn wie hat Lukas Podolski einmal gesagt?
"Ich bin ein Weltbürger!"