Dominique de Villepin ist ein französischer Politiker, der von 2005 bis 2007 Premierminister war. Er blickt auf eine lange und illustre Karriere in der französischen Politik zurück, die sowohl von Erfolgen als auch von Kontroversen geprägt ist.
Villepin wurde am 14. November 1953 in Rabat, Marokko, geboren. Er studierte Politikwissenschaften und Jura an der renommierten École nationale d'administration (ENA). Nach seinem Abschluss bei der ENA arbeitete er als Diplomat in Paris, Washington und Neu-Delhi.
Ende der 1990er Jahre begann Villepins politische Karriere, als er zum Außenminister ernannt wurde. In dieser Funktion überwachte er die französische Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September und die anschließende Invasion des Irak. Er war auch eine Schlüsselfigur beim diplomatischen Erfolg Frankreichs, die Verhandlungen mit dem Iran über sein Atomwaffenprogramm zu ermöglichen.
Im Jahr 2005 wurde Villepin als Premierminister von Präsident Jacques Chirac ausgewählt. Seine Amtszeit war von einer Reihe von Herausforderungen geprägt, darunter die Unruhen in den Vororten von 2005 und die anhaltende Unterdrückung des Terrorismus.
Villepins Regierung setzte sich auch für eine Reihe wichtiger Reformen ein, darunter eine Arbeitsmarktreform und eine Steuerreform. Allerdings wurde er auch für seine repressive Haltung gegenüber der Einwanderung und seinen Widerstand gegen die Ratifizierung des Vertrags von Lissabon kritisiert.
Im Jahr 2007 verlor Villepin die Präsidentschaftswahl gegen Nicolas Sarkozy. Seitdem ist er in verschiedenen Funktionen tätig, darunter als Professor an der Sciences Po in Paris und als Mitglied des französischen Verfassungsrates.
Dominique de Villepin ist eine komplexe und widersprüchliche Figur in der französischen Politik. Er ist ein begabter Redner und eine charismatische Persönlichkeit, aber seine Amtszeit war auch von Kontroversen geprägt. Er gilt als starker Befürworter der französischen Unabhängigkeit und einer multipolaren Weltordnung.
Villepin ist Autor mehrerer Bücher, darunter "La Fracture" (2004), in dem er seine Ansichten zu den sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen Frankreichs darlegt.