Dornauer Rücktritt




Nach der angekündigten Entmachtung des Tiroler SPÖ-Chefs Georg Dornauer durch den Parteivorstand am 18. Dezember ist dieser am Mittwoch überraschend selbst zurückgetreten. Der 63-Jährige übernehme die politische Verantwortung für die Turbulenzen der vergangenen Wochen, sagte Dornauer, der seit 2013 Landeshauptmann-Stellvertreter ist, am Mittwoch in einer persönlichen Erklärung.

Hintergrund ist Dornauers höchst umstrittene Teilnahme an einer privaten Jagdgesellschaft mit dem in Tirol wegen seines Bauland-Deals umstrittenen Immobilien-Tycoons René Benko. Dornauer war nach der Veröffentlichung eines Fotos von ihm mit Benko und einem erlegten Hirsch im Visier der Kritik gestanden. Die Innsbrucker SPÖ hatte sich bereits am Dienstagabend einstimmig dafür ausgesprochen, Dornauer zum Rücktritt aufzufordern.

Dornauer sagte, er habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Er habe aber eingesehen, dass er in der aktuellen Situation nicht mehr die notwendige Unterstützung in der Partei habe, um seine Aufgaben als Parteichef und Landeshauptmann-Stellvertreter auszuüben. Er werde sein Landtagsmandat behalten und sich weiterhin für Tirol einsetzen.

Wer Dornauer als Tiroler SPÖ-Chef und Landeshauptmann-Stellvertreter nachfolgen wird, ist noch offen. Als möglicher Nachfolger wird der Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi genannt.

Der Rücktritt Dornauers dürfte auch Auswirkungen auf die Koalition mit der ÖVP in Tirol haben. Ob diese nach dem Abgang Dornauers noch weitergeführt werden kann, ist unklar.

In einer ersten Reaktion sagte Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), er respektiere die Entscheidung Dornauers. Er wolle nun mit der SPÖ über die weitere Vorgehensweise sprechen.

Auch die Oppositionsparteien forderten Neuwahlen in Tirol. Die FPÖ will am Donnerstag einen Antrag auf Auflösung des Landtags einbringen.