Eisheiligen: Wenn der Frühling noch einmal Zähne zeigt




"Eisheiligen", so nennen wir die Zeit vom 11. bis 15. Mai, in der es laut Bauernregeln noch einmal frostig werden kann. Der Name geht auf die Schutzpatroninnen des jeweiligen Tages zurück: Mamertus (11. Mai), Pankratius (12. Mai), Servatius (13. Mai), Bonifatius (14. Mai) und Sophia (15. Mai).

Doch woher kommt diese Kältewelle im Mai? Die Ursache liegt in der Polarfront, einer Grenze zwischen warmer und kalter Luftmasse. Im Frühjahr wandert sie nach Norden, wodurch kalte Luft aus dem Polargebiet nach Mitteleuropa gelangt. Trifft diese auf die warme Luft des Frühjahrs, kommt es zu Niederschlägen, die als Schnee oder Graupel vom Himmel fallen können.

Die "Eisheiligen" sind ein Relikt aus einer Zeit, in der die Menschen noch viel stärker von der Landwirtschaft abhängig waren. Damals konnten Spätfröste empfindliche Pflanzen wie Obstbäume und Reben schädigen. Heute sind die Auswirkungen auf die Landwirtschaft geringer, da viele Pflanzen in Gewächshäusern oder unter Folien angebaut werden.

  • Mamertus (11. Mai): "Mamertus, der kalte Bruder, bringt Schnee und Wind vom Ruder."
  • Pankratius (12. Mai): "Pankratius, der Eismann, kommt mit Frost und Regen an."
  • Servatius (13. Mai): "Servatius, der milde Mann, sorgt für Wärme, wenn er kann."
  • Bonifatius (14. Mai): "Bonifatius, der warme Mann, vertreibt den Frost, wenn er kann."
  • Sophia (15. Mai): "Sophia, die stille Maid, bringt Regen, wenn sie weint."
Doch keine Sorge: Die "Eisheiligen" sind nicht immer so streng, wie sie prophezeit werden. In den letzten Jahren waren sie eher mild und haben uns mit frühlingshaften Temperaturen verwöhnt.

Trotzdem sollten wir uns auf einen möglichen Kälteeinbruch gefasst machen. Vor allem in höheren Lagen und in der Nähe von Gewässern kann es noch einmal frostig werden. Wer empfindliche Pflanzen in seinem Garten hat, sollte sie schützen oder ins Haus holen.


Also, genießt den Frühling und seid bereit für die "Eisheiligen", denn sie können uns ja doch noch einmal überraschen!