EZB-Zinsentscheid: 0,5 % statt 0,25 %




Die Europäische Zentralbank (EZB) hat heute ihren Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf 0,5 % angehoben.
Damit hat die EZB zum ersten Mal seit elf Jahren die Zinsen erhöht.
Der Schritt kommt überraschend, da die EZB in den vergangenen Monaten immer wieder erklärt hatte, dass sie die Zinsen erst im Laufe des Jahres 2023 anheben werde.
Die Zinserhöhung ist eine Reaktion auf die hohe Inflation im Euroraum.
Im Mai lag die Inflationsrate in der Eurozone bei 8,1 %, dem höchsten Stand seit 1981.
Die EZB will mit der Zinserhöhung die Inflation eindämmen.
Höhere Zinsen verteuern Kredite und machen Sparen attraktiver.
Dadurch wird die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen gedämpft, wodurch der Inflationsdruck sinken soll.
Die Zinserhöhung ist jedoch mit Risiken verbunden.
So könnte sie die Konjunktur im Euroraum bremsen.
Zudem könnte sie zu einem Anstieg der Staatsverschuldung führen, da Staaten mit höheren Zinsen ihre Schulden teurer refinanzieren müssen.
Dennoch waren sich die Währungshüter einig, dass die Bekämpfung der Inflation höchste Priorität hat.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagte, dass die EZB entschlossen sei, die Inflation auf ihr mittelfristiges Ziel von 2 % zurückzuführen.
Sie betonte jedoch auch, dass die Zinserhöhung „graduell und datenabhängig“ erfolgen werde.
Das bedeutet, dass die EZB die Auswirkungen der Zinserhöhung auf die Wirtschaft und die Inflation genau beobachten wird, bevor sie weitere Zinserhöhungen beschließt.
Die Zinserhöhung der EZB ist ein wichtiges Ereignis.
Sie zeigt, dass die EZB entschlossen ist, die Inflation zu bekämpfen.
Allerdings sind auch Risiken mit der Zinserhöhung verbunden.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Zinserhöhung auf die Wirtschaft und die Inflation im Euroraum auswirken wird.