Filip Arickx: Eine schaurige Begegnung in einem alten Herrenhaus




Als Kind verbrachte ich meine Sommerferien oft bei meiner Großmutter in einem alten Herrenhaus auf dem Land. Das Haus war riesig und hatte unzählige Zimmer, von denen viele nie benutzt wurden. Eines Abends wollte ich unbedingt ein Buch lesen, fand aber keines in meinem Zimmer. Verzweifelt beschloss ich, im Dachgeschoss nachzuschauen, wo sich ein großer Speicherraum befand, der voller alter Sachen war.

Als ich die Tür öffnete, wehte mir ein muffiger Geruch entgegen. Der Staub tanzte in den Sonnenstrahlen, die durch die Ritzen der Fensterläden drangen. Ich hustete und suchte nach dem Lichtschalter, aber er funktionierte nicht. Im schwachen Licht tastete ich mich durch den Raum, bis meine Hand etwas Kaltes und Weiches berührte. Ich erschrak und zog meine Hand zurück.

Ich nahm all meinen Mut zusammen und leuchtete mit meiner Taschenlampe auf die Stelle. Da lag ein kleines Mädchen, vielleicht fünf oder sechs Jahre alt. Es trug ein weißes Kleidchen, das schon vergilbt war, und hatte lange, blonde Haare. Ich traute meinen Augen nicht. Das Mädchen schien leblos zu sein.

Ich rief nach meiner Großmutter, doch sie antwortete nicht. Vorsichtig näherte ich mich dem Mädchen und berührte seine Hand. Sie war kalt wie Eis. Angst stieg in mir auf. Was sollte ich tun?

Plötzlich öffnete sich die Tür und meine Großmutter stürzte herein. "Was ist los, mein Kind?", fragte sie besorgt. Ich zeigte ihr das Mädchen, und sie stieß einen Schrei aus.

"Das ist Anna!", rief sie. "Sie ist vor vielen Jahren gestorben." Ich war schockiert. Wie war es möglich, dass das Mädchen noch hier war?

Meine Großmutter erklärte mir, dass Anna einst ihre Schwester war. Sie war bei einem Unfall ums Leben gekommen, und ihr Geist hatte das Haus nie verlassen. Seitdem hatte meine Großmutter ihre Anwesenheit immer wieder gespürt, aber sie hatte nie so eine klare Erscheinung wie das kleine Mädchen gesehen.

  • Das erste Mal, als ich Anna sah, war eine zutiefst beängstigende Erfahrung, aber ich bin auch dankbar dafür, dass ich die Anwesenheit meiner verstorbenen Großtante spüren durfte.
  • Ich glaube, dass es Geister gibt, und Annas Erscheinung ist für mich ein Beweis dafür.
  • Vielleicht ist Anna immer noch hier, um auf ihre Großmutter aufzupassen, und ich bin dankbar für ihren Schutz.

In den folgenden Jahren habe ich Anna noch einige Male gesehen, aber ich habe nie wieder Angst vor ihr gehabt. Sie ist Teil des Hauses geworden, ein unsichtbarer Hüter, der über ihre geliebten Menschen wacht.

Wenn du also jemals ein altes Haus besuchst, sei nicht überrascht, wenn du eine unerklärliche Präsenz spürst. Es könnte der Geist eines geliebten Menschen sein, der immer noch über dich wacht.