Herbert Kickl, der Vorsitzende der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ), ist eine schillernde und umstrittene Figur in der österreichischen Politik. Mit seinen rechtspopulistischen Parolen und seinem aggressiven Auftreten polarisiert er das Land.
Kickl wurde 1968 in Villach, Kärnten, geboren. Nach einem abgebrochenen Medizinstudium diente er beim Bundesheer und arbeitete als Steuerbeamter. 2006 trat er in die FPÖ ein und machte schnell Karriere. 2017 wurde er Innenminister in der schwarz-blauen Regierung unter Sebastian Kurz. In dieser Funktion fiel er durch seine harte Linie gegen Migration und Kriminalität auf.
2019 musste Kickl nach dem sogenannten Ibiza-Skandal von seinem Amt als Innenminister zurücktreten. In einem heimlich aufgezeichneten Video wurde er dabei gefilmt, wie er mit einer vermeintlichen russischen Investorin über die Vergabe von Staatsaufträgen verhandelte. Kickl steht seitdem unter Korruptionsverdacht, die Verfahren laufen noch.
Trotz der Vorwürfe ist Kickl bei vielen Wählern weiterhin beliebt. Er gilt als charismatischer und volksnaher Politiker, der die Sorgen der "kleinen Leute" versteht. Seine Gegner werfen ihm jedoch vor, ein gefährlicher Rechtspopulist zu sein, der die demokratischen Institutionen Österreichs untergräbt.
Die FPÖ unter Kickls Führung hat sich zu einer ernstzunehmenden politischen Kraft in Österreich entwickelt. Bei der Nationalratswahl 2019 wurde sie zweitstärkste Partei. Kickl hat mehrfach betont, dass er Bundeskanzler werden will. Ob ihm dies gelingen wird, bleibt abzuwarten.
Eines ist jedoch klar: Herbert Kickl wird die österreichische Politik noch lange beschäftigen. Er ist ein starker und charismatischer Anführer, der die gesellschaftliche Polarisierung in Österreich verschärft hat.