Das war die einfache Idee von Franz Sauerzopf, einem pensionierten Schreiner aus Berlin-Neukölln. Er hatte seinen alten Kühlschrank loswerden wollen, aber er wollte nicht auf die üblichen Methoden zurückgreifen, wie z. B. ihn zum Sperrmüll zu bringen oder ihn online zu verkaufen.
Und siehe da, nach nur wenigen Stunden war der Kühlschrank verkauft. Franz war von dem Erfolg seiner Idee so überrascht, dass er beschloss, sie auf die Probe zu stellen. Er kaufte einen weiteren alten Kühlschrank, stellte ihn an eine andere Straße in Neukölln und wiederholte den Vorgang. Wieder war der Kühlschrank binnen weniger Stunden verkauft.
Was Franz anfangs als einmalige Aktion ansah, entwickelte sich schnell zu einem regelrechten Geschäft. Er kaufte immer mehr alte Kühlschränke, reparierte sie, wenn nötig, und verkaufte sie dann weiter. Er wurde bekannt als "der Kühlschrankmann" von Neukölln, und die Leute kamen von weit her, um seine Schnäppchen zu ergattern.
Franzs Erfolg war nicht nur auf seine günstigen Preise zurückzuführen. Er hatte auch eine besondere Gabe, mit Menschen in Kontakt zu treten. Er war freundlich, geduldig und immer bereit, eine Geschichte zu erzählen. Die Kunden kamen nicht nur, um Kühlschränke zu kaufen, sondern auch, um ein paar Minuten mit Franz zu plaudern.
"Franz ist ein Unikat", sagte ein Kunde. "Er ist mehr als nur ein Kühlschrankverkäufer. Er ist ein Freund."
Franzs Geschäft florierte mehrere Jahre lang. Er wurde zu einem festen Bestandteil der Neuköllner Gemeinschaft und zu einer lokalen Berühmtheit. Im Jahr 2022 wurde er sogar von der Berliner Zeitung als "Berliner des Jahres" ausgezeichnet.
Als Franz 2023 im Alter von 85 Jahren starb, hinterließ er ein Vermächtnis der Freundlichkeit und des Unternehmertums. Seine alte Kühlschränke sind in vielen Berliner Haushalten zu finden und erinnern an den außergewöhnlichen Mann, der sie verkauft hat.
Zum Gedenken an Franz Sauerzopf, den Kühlschrankmann von Neukölln.