„Gault-Millau




Weihnachten ist erstmal vorbei und der große Ansturm auf die Restaurants ebbt langsam ab. Also Zeit sich einmal treiben zu lassen und die Sterne-Gastronomie und besonders die Tester der „Gault et Millau“ genauer unter die Lupe zu nehmen.

  • Gault et Millau ist ein Restaurantführer, der Gaststätten in ganz Europa testet und bewertet.
  • Die Tester sind anonym unterwegs und zahlen ihre Rechnungen selbst.
  • Die Bewertung erfolgt in Form von Punkten, wobei 20 Punkte die höchstmögliche Punktzahl ist.
  • Restaurants mit 17 oder mehr Punkten erhalten einen Stern, Restaurants mit 19 oder mehr Punkten zwei Sterne und Restaurants mit 20 Punkten drei Sterne.

Ach so! Die Tester sind anonym unterwegs. Soso! Da könnte man glatt auf die Idee kommen, dass sich unter den „neutralen“ Testern auch sogenannte „Fake“-Tester tummeln. Und solche, die ein eigenes Süppchen kochen. Und solche, die von der Konkurrenz beauftragt wurden. Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt.

Im Ernst: Wer glaubt denn, dass ein paar Essenstester im Jahr die ganze Gastronomie in Deutschland testen können? Das funktioniert doch gar nicht. Allein in Köln gibt es über 1000 Restaurants, ich bezweifle, dass Gault et Millau auch nur annähernd 100 dieser Restaurants testen. Wahrscheinlich beschränken sie sich auf die „üblichen Verdächtigen“, also die Restaurants, die schon einmal ausgezeichnet wurden oder die in irgendeiner Form bekannt sind.

Und dann die Punktevergabe. 20 Punkte sind die höchstmögliche Punktzahl. Aber was bedeutet das eigentlich? Ist ein Restaurant mit 19 Punkten wirklich so viel schlechter als ein Restaurant mit 20 Punkten? Und was ist mit Restaurants, die 16 oder 17 Punkte haben? Sind die nicht auch gut? Und sind die Restaurants mit 15 Punkten etwa schlecht? Und wie sehen es die Restaurants mit 13 oder 14 Punkten? Sind die alle schlecht? ich glaube kaum.

Die Wahrheit ist, dass die Bewertung von Restaurants immer subjektiv ist. Es gibt keine objektiven Kriterien, die festlegen, was ein gutes oder ein schlechtes Restaurant ist. Letztendlich ist es Geschmackssache, und jeder muss für sich selbst entscheiden, was ihm schmeckt und was nicht.

Daher sollte man die Bewertungen von Gault et Millau nicht zu ernst nehmen. Sie sind nur eine Orientierungshilfe, und man sollte sich nicht blind darauf verlassen. Am besten ist es, selbst auszuprobieren, welche Restaurants einem gefallen, und sich nicht von irgendwelchen Testern vorschreiben zu lassen, was man essen soll.