Glöcklerlauf - Ein faszinierendes Brauchtum mit langer Tradition




In der letzten Rauhnacht, am 5. Januar, dem Vorabend von Dreikönig, findet im Salzkammergut ein faszinierendes Brauchtum statt: der Glöcklerlauf. Dabei ziehen kostümierte Gestalten mit großen, leuchtenden Kappen durch die Straßen und Läuten mit ihren Glocken.
Der Ursprung des Glöcklerlaufs liegt im Mittelalter. Man glaubte, dass in der letzten Rauhnacht die bösen Geister besonders aktiv seien. Um sie zu vertreiben, wurden Fackeln angezündet, Glocken geläutet und Lärm gemacht. So entstand im Laufe der Zeit der Brauch des Glöcklerlaufs.
Die Glöckler sind in weiße Gewänder gekleidet und tragen auf dem Kopf große, kegelförmige Kappen. Diese Kappen werden "Glöcklerhauben" genannt und sind mit vielen kleinen Glöckchen besetzt. Das Läuten der Glocken soll die bösen Geister vertreiben und Glück und Segen bringen.
Der Glöcklerlauf ist ein beeindruckendes Spektakel. Besonders stimmungsvoll ist er in der Dunkelheit, wenn die leuchtenden Kappen der Glöckler durch die Straßen ziehen und das Läuten der Glocken in der Luft liegt.
In vielen Orten des Salzkammerguts wird der Glöcklerlauf noch heute praktiziert. Besonders bekannt sind die Glöcklerläufe in Ebensee, Gmunden, Bad Ischl und Stainach. In Ebensee wurde der Glöcklerlauf sogar in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der Österreichischen UNESCO-Kommission aufgenommen.
Wer den Glöcklerlauf einmal miterlebt hat, wird von der Faszination dieses alten Brauchtums gefangen sein. Es ist ein Stück lebendige Tradition, das die Menschen im Salzkammergut jedes Jahr aufs Neue begeistert.