Der österreichische Unternehmer René Benko, Gründer und Eigentümer der Signa-Gruppe, ist am Montag von der Staatsanwaltschaft Trient mit einem europäischen Haftbefehl gesucht worden. Ihm werden Korruption und betrügerischer Bankrott im Zusammenhang mit Immobiliengeschäften in Norditalien vorgeworfen.
Benko soll laut Staatsanwaltschaft in den Jahren 2015 und 2016 mehrere Immobilienprojekte in Südtirol und im Trentino-Südtirol überhöht abgerechnet und dadurch die italienischen Steuerbehörden um Millionen von Euro geschädigt haben. Zudem wird ihm vorgeworfen, die Signa-Gruppe in den Konkurs getrieben zu haben, um sich so der Verfolgung durch die Justiz zu entziehen.
Benko weist die Vorwürfe zurück und hat angekündigt, gegen den Haftbefehl Widerspruch einzulegen. Er hält sich derzeit in Österreich auf und ist nicht verpflichtet, der Auslieferung nach Italien Folge zu leisten.
Die Staatsanwaltschaft Trient hat bereits mehrere Durchsuchungen in den Büros der Signa-Gruppe in Südtirol und im Trentino-Südtirol durchgeführt. Dabei wurden Unterlagen beschlagnahmt, die die Vorwürfe der Korruption und des betrügerischen Bankrotts stützen sollen.
Der Fall René Benko ist einer der spektakulärsten Korruptionsskandale in Italien in den letzten Jahren. Er wirft ein Schlaglicht auf die engen Verbindungen zwischen Politik und Wirtschaft in Italien und zeigt, wie leicht sich Unternehmen der Justiz entziehen können.
Es bleibt abzuwarten, ob Benko ausgeliefert wird und sich in Italien vor Gericht verantworten muss. Sollte er verurteilt werden, drohen ihm mehrere Jahre Haft.