Der Name Hannes Androsch ist untrennbar mit der österreichischen Politik verbunden. Als Finanzminister und Vizekanzler prägte er in den 1970er und 1980er Jahren maßgeblich die Wirtschafts- und Sozialpolitik des Landes.
Androsch wurde 1938 in Wien geboren und studierte nach seiner Matura Betriebswirtschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien. Bereits während des Studiums engagierte er sich politisch in der Sozialistischen Partei Österreichs (SPÖ).
Nach seinem Studienabschluss arbeitete Androsch zunächst als Wirtschaftsprüfer und Steuerberater. 1970 wurde er von Bundeskanzler Bruno Kreisky als Finanzminister in die Regierung berufen. In diesem Amt setzte er sich unter anderem für eine progressive Steuerpolitik ein und förderte den sozialen Wohnbau.
1976 wurde Androsch zum Vizekanzler ernannt. Als solcher war er maßgeblich an der Ausarbeitung des sogenannten Sozialpakets beteiligt, das eine Reihe von Sozialleistungen wie die Pensionserhöhung und die Einführung des Kinderbetreuungsgeldes vorsah.
Nach dem Rücktritt von Kreisky 1983 wechselte Androsch in die Wirtschaft. Er gründete eine Unternehmensberatung und war in verschiedenen Aufsichtsräten tätig. Daneben engagierte er sich auch weiterhin in öffentlichen Debatten und veröffentlichte zahlreiche Bücher über Wirtschafts- und gesellschaftspolitische Themen.
Hannes Androsch starb am 11. Dezember 2024 im Alter von 86 Jahren in Bad Aussee. Er hinterlässt eine Frau und zwei Kinder.
Androsch war eine prägende Figur der österreichischen Politik. Seine Leistungen als Finanzminister und Vizekanzler sind bis heute spürbar. Er wird als einer der wichtigsten Politiker der Zweiten Republik in Erinnerung bleiben.