Wenn ich meinen Freund beim Essen sehe, könnte ich mir direkt in den Bauch beißen. Wie sinnlich er da sitzt und genussvoll seine Nudeln schlürft! Wie er sich über jedes Stück Sushi freut, als wäre es das letzte auf Erden!
Diese Art von Liebe vermisste ich in meinem Leben so sehr. Nicht die zu einem Mann, sondern die zum Essen. Das Essen war lange Zeit mein Feind. Ich habe ständig Kalorien gezählt, mich selbst bestraft, wenn ich zu viel gegessen habe, und mich für meine Essgewohnheiten geschämt.
Es ist ein Teufelskreis: Je isst zu viel, weil du dich schlecht fühlst. Und du fühlst dich schlecht, weil du zu viel isst. Aus Liebe zum Essen auszusteigen, war eine der schwierigsten, aber auch lohnendsten Erfahrungen meines Lebens.
Es war nicht einfach, die Essstörung loszuwerden. Ich musste erst lernen, mir selbst zu vertrauen und meinem Körper zuzuhören. Ich musste auch lernen, dass Essen nicht der Feind ist, sondern ein Freund. Essen ist etwas, das wir genießen und schätzen sollten, nicht etwas, das wir fürchten sollten.
Heute bin ich geheilt von meiner Essstörung. Ich liebe Essen und habe eine gesunde Beziehung dazu. Ich esse, wann immer ich hungrig bin, und höre auf, wenn ich satt bin. Ich zähle keine Kalorien mehr und ich schäme mich nicht mehr für meine Essgewohnheiten.
Wenn ich heute meinen Freund beim Essen beobachte, bin ich nicht mehr eifersüchtig. Ich bin glücklich für ihn. Ich bin glücklich, dass er die Liebe zum Essen gefunden hat, die ich so lange vermisst habe.
Und weißt du was? Ich habe auch die Liebe zu einem Mann gefunden. Einen Mann, der mich so liebt, wie ich bin, auch mit meiner Liebe zum Essen.
Also, wenn du mit einer Essstörung zu kämpfen hast, gib nicht auf. Es gibt Hoffnung. Du kannst es überwinden. Und wenn du es tust, wirst du eine der schönsten Beziehungen deines Lebens finden: die Liebe zum Essen.