Der fliegende Holländer, so wurde er genannt. Karl-Heinz Schnellinger, der pfeilschnelle Linksaußen, der mit dem AC Mailand zweimal den Europapokal der Landesmeister gewann und mit der deutschen Nationalmannschaft das WM-Finale 1966 erreichte. Ein Spieler, der nicht nur auf dem Platz, sondern auch daneben für Furore sorgte.
Geboren wurde Schnellinger am 31. März 1939 in Köln-Nippes. Schon früh zeigte sich sein Talent für das Fußballspielen, und so begann er seine Karriere beim SC West Köln. Über Fortuna Düsseldorf und den 1. FC Köln kam er 1965 schließlich zum AC Mailand, wo er seine größten Erfolge feiern sollte.
In Mailand wurde Schnellinger schnell zur Ikone. Mit seinem fulminanten Antritt, seiner präzisen Flanke und seinem unbändigen Siegeswillen begeisterte er die Fans. Gemeinsam mit Kapitän Gianni Rivera bildete er ein kongeniales Duo, das den AC Milan zu zahlreichen Titeln führte.
Neben seinen Erfolgen auf Vereinsebene spielte Schnellinger auch eine wichtige Rolle in der deutschen Nationalmannschaft. Bei der WM 1966 in England stand er im Finale gegen Gastgeber England auf dem Platz und erzielte den Ausgleich zum 1:1.
Doch Schnellinger war nicht nur ein begnadeter Fußballer, sondern auch ein schillernder Charakter. Seine Extravaganz und sein Hang zu schnellen Autos sorgten immer wieder für Schlagzeilen. So wurde ihm einst vorgeworfen, er sei mit seinem Maserati mit 200 km/h durch die Straßen von Köln gerast.
Nach seiner aktiven Karriere blieb Schnellinger dem Fußball treu. Er arbeitete als Trainer und Berater und war auch immer wieder als Experte im Fernsehen zu sehen.
Karl-Heinz Schnellinger, der fliegende Holländer, ist eine Legende des deutschen Fußballs. Seine unvergesslichen Auftritte auf dem Platz und seine schillernde Persönlichkeit werden bis heute von vielen Fans verehrt.