Die Nacht zieht sich nicht wie ein Kaugummi, sondern wie ein alter, klappriger Bus. Jeder Meter ist ein Ruckeln und Stoßen, ein Stöhnen und Ächzen.
Die Uhr tickt die Minuten unerbittlich weiter, wie ein metronomisches Folterinstrument. Jede Sekunde ist ein Tropfen Blei, der in mein müdes Gehirn tropft.
Ich liege da, gefangen in einem Sarg aus Dunkelheit, mit dem Kopf auf einem Kissen aus Stacheln. Der Schlaf, dieser süße, süße Kerl, weigert sich, seine Gnade über mich zu ergießen. Stattdessen tanzen die Gedanken wie Kobolde in meinem Kopf herum und quälen mich mit ihren endlosen Plappereien.
Ich bin wie ein gefangenes Tier im Scheinwerferlicht, das von den Schatten gejagt wird. Die Angst nagt an mir wie eine Ratte, die an einem alten Stück Käse knabbert. Jede kleine Geräusch, jedes Knarren des Hauses, lässt mich zusammenzucken.
Draußen heult der Wind wie ein wütender Wolf, der sein Rudel verloren hat. Er kratzt an den Fenstern, als wollte er mir eine Botschaft übermitteln. Oder vielleicht ist es nur das Geräusch meiner eigenen Einsamkeit.
Die Dunkelheit umhüllt mich wie ein schwerer Mantel, der mich ersticken will. Sie flüstert mir süße Versprechen zu, von Vergessenheit und Ruhe. Aber ich wehre mich, denn ich weiß, dass der Schlaf, den sie mir anbietet, ein falscher Schlaf ist. Er wird mich nicht erfrischen, sondern nur tiefer in die Verzweiflung hinabziehen.
Ich bin verloren in dieser langen, endlosen Nacht. Ich bin ein Schiff, das auf offener See treibt, ohne Kompass und ohne Segel. Die Wellen der Dunkelheit schlagen über mir zusammen und drohen mich zu verschlingen.
Aber ich werde nicht aufgeben. Ich werde kämpfen gegen die Dunkelheit, gegen die Müdigkeit, gegen die Angst. Ich werde die Nacht überleben, egal wie lange sie sich auch ziehen mag.
Denn ich weiß, dass am Ende die Morgendämmerung kommen wird. Und mit ihr ein neuer Tag, voller neuer Möglichkeiten und Hoffnung.