Lost in Fuseta




Kennst du das Gefühl, an einem fremden Ort zu sein und sich so verloren zu fühlen wie ein Schiff ohne Segel? Genau das ist mir in Fuseta passiert, einer kleinen Fischerstadt an der portugiesischen Algarve.
Als ich am Hafen ankam, trafen mich salzige Meeresbrisen und das rhythmische Klirren der Segelmasten. Die Sonne schien wie geschmolzenes Gold auf das türkisfarbene Wasser, und der Geruch von frisch gefangenem Fisch hing in der Luft.
Ich wanderte ziellos durch die engen, gepflasterten Gassen, vorbei an weißen Häusern mit blauen Türen und Läden, die handgefertigte Keramik und Souvenirs verkauften. Jeder Schritt fühlte sich an wie eine Reise ins Unbekannte, und ich konnte nicht umhin, mich ein bisschen wie ein Entdecker zu fühlen, der unbekanntes Territorium erkundete.
Als die Sonne langsam unterzugehen begann, stieß ich auf einen kleinen Platz. In der Mitte stand ein alter Olivenbaum, dessen knorrige Äste wie die Arme eines weisen Mannes aussahen. Ich setzte mich unter seine Schatten und ließ den Tag Revue passieren.
Da hörte ich ein sanftes Miauen. Ich blickte auf und sah ein kleines, getigertes Kätzchen, das sich an meinen Fuß schmiegte. Ich streichelte es sanft und spürte, wie sich meine Einsamkeit langsam auflöste.
Nicht lange danach tauchte ein freundlicher älterer Mann mit einem Korb voller Fische auf. Er lächelte mich an und sagte auf gebrochenem Englisch: "Möchtest du einen Fisch?"
Ich zögerte, aber der Hunger überwand mich. Ich nahm einen Fisch, bedankte mich und biss hinein. Der Geschmack war so frisch und köstlich, wie ich es noch nie zuvor erlebt hatte.
In diesem Moment spürte ich, wie meine Verlorenheit und mein Unbehagen zu verblassen begannen. Ich hatte das Gefühl, einen Teil von dieser kleinen Gemeinschaft zu werden, wenn auch nur für einen kurzen Moment.
Als ich meine Reise fortsetzte, konnte ich nicht anders, als an meine Zeit in Fuseta zurückzudenken. Es hatte mir gezeigt, dass selbst an den unwahrscheinlichsten Orten Schönheit und Verbindung gefunden werden können. Und wie das kleine, getigerte Kätzchen hatte auch Fuseta mich daran erinnert, dass selbst die verlorensten Seelen in der Umarmung der Freundlichkeit ihren Weg finden können.