Macron und Neukaledonien: Eine Geschichte von Selbstbestimmung und Demokratie




In den Tropen des Pazifischen Ozeans, etwa 1.500 Kilometer von Australien entfernt, liegt ein Archipel, der sowohl eine faszinierende Geschichte als auch eine komplexe politische Zukunft hat: Neukaledonien.
Im Herzen dieser wunderschönen Inseln spielt sich eine fesselnde Erzählung ab, die von Kolonialismus, Unabhängigkeitsbewegungen und einem unerschütterlichen Streben nach Selbstbestimmung geprägt ist. Die jüngste Entwicklung in diesem Drama ist der Besuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron.
Macron kam im Dezember 2021 nach Neukaledonien, um den 30. Jahrestag der Matignon-Abkommen zu feiern, die 1988 Frieden zwischen den pro-französischen Loyalisten und den Unabhängigkeitsbefürwortern, den Kanaken, brachten. Der Besuch des Präsidenten war ein bedeutender Moment in der Geschichte des Archipels, da er die Gelegenheit bot, die Fortschritte bei der Selbstbestimmung zu würdigen und die Herausforderungen zu diskutieren, die noch vor ihm liegen.
Neukaledonien ist seit langem ein französisches Überseegebiet, aber in den letzten Jahrzehnten hat es eine zunehmende Autonomie erlangt. Im Jahr 1998 wurde das Nouméa-Abkommen unterzeichnet, das einen Fahrplan für ein Referendum über die Unabhängigkeit vorsah. Bisher fanden drei Referenden statt, wobei alle drei mit einem Sieg für den Verbleib bei Frankreich endeten.

Doch die Spannungen zwischen den Loyalisten und den Kanaken bleiben bestehen. Die Kanaken, die die indigene Bevölkerung Neukaledoniens bilden, fordern die volle Unabhängigkeit und beklagen Diskriminierung und wirtschaftliche Benachteiligung. Die Loyalisten hingegen argumentieren, dass Neukaledonien ein integraler Bestandteil Frankreichs bleiben sollte und dass die Unabhängigkeit Chaos und Instabilität bringen würde.
Macron hat sich verpflichtet, die Selbstbestimmung Neukaledoniens zu unterstützen, hat aber auch betont, dass der Archipel in Frankreichs "Republikanischem Pakt" bleiben sollte. Er hat einen "Dialog zwischen allen Beteiligten" gefordert und versprochen, dem Volk Neukaledoniens zuzuhören.

Die Zukunft Neukaledoniens ist ungewiss. Ein viertes Referendum über die Unabhängigkeit ist für 2023 geplant, und es ist möglich, dass das Ergebnis anders ausfallen wird als bei den vorherigen Abstimmungen. Eines ist jedoch klar: Neukaledonien befindet sich auf einem Weg der Selbstbestimmung, und die Reise dorthin ist voller Herausforderungen und Chancen.

Als Macron Neukaledonien verließ, versprach er, die Fortschritte des Archipels weiter zu verfolgen. Die Geschichte Neukaledoniens ist weit davon entfernt, abgeschlossen zu sein, und es bleibt abzuwarten, welches Kapitel als Nächstes geschrieben wird.