Was ich heute kann besorgen, das verschiebe ich nicht auf morgen, dachte sich wohl auch Madame Procrastination, die mich seit meiner Anmeldung zum Genfer Marathon im Frühjahr eifrig begleitet hatte. Bis auf einen Halbmarathon im Sommer war der Umfang des Trainings eher halbherzig, und meine Marathonambitionen schmolzen zusehends.
Wenn schon, denn schonDoch wenige Tage vor dem Start packte mich dann doch noch der Ehrgeiz. Wie sagt man so schön? Wenn schon, denn schon! Also schnürte ich meine Laufschuhe und begab mich auf die längste Trainingsrunde meines Lebens. Die 30 Kilometer konnte ich erstaunlich gut bewältigen, und meine Motivation stieg ins Unermessliche.
Am Samstagmorgen stand ich dann pünktlich mit den anderen Läufern am Start. Die Stimmung war elektrisierend, und ich spürte eine Mischung aus Aufregung und Vorfreude. Die ersten Kilometer waren wie im Flug vorbei, und ich fühlte mich erstaunlich fit.
An der ZiellinieDoch dann, bei Kilometer 25, traf mich der berühmt-berüchtigte "Mann mit dem Hammer". Meine Beine wurden schwer, mein Atem ging schneller, und ich musste immer wieder Gehpausen einlegen. Aber ich hatte mir vorgenommen, durchzuhalten, und so kämpfte ich mich Meter für Meter weiter.
Als ich endlich die Ziellinie überquerte, war ich überglücklich und erschöpft zugleich. Ich hatte es geschafft! Ich war einen Marathon gelaufen! Und das, obwohl ich erst wenige Monate zuvor noch auf der Couch lag und mich fragte, ob ich das überhaupt schaffen würde.
Was ich gelernt habeDieser Marathon hat mir nicht nur gezeigt, dass ich mehr schaffen kann, als ich dachte, sondern auch, dass es nie zu spät ist, seine Ziele zu verfolgen. Und dass der Weg zum Ziel zwar manchmal steinig sein mag, aber die Aussicht vom Gipfel entschädigt für alle Mühen.
Also, worauf wartest du noch? Schnür deine Laufschuhe und melde dich für deinen nächsten Marathon an!