Liebe Leser, stellt euch vor: Ihr habt eine Familie, die euch auf Händen trägt, jeden Wunsch von den Augen abliest und eurem Wohlergehen alles unterordnet. Klingt traumhaft, nicht wahr? Tja, nicht wenn ihr diese Familie aus erster Hand kennt. So wie ich.
Als kleines Mädchen war ich der Sonnenschein meiner Eltern. Alles drehte sich nur um mich, ich war die Prinzessin des Hauses. Und ich wusste das auszunutzen. Mit der Zeit entwickelte ich ein ausgesprochenes Anspruchsdenken. Ich bekam, was immer ich wollte, wann immer ich es wollte. Mein Bett wurde gemacht, mein Geschirr weggeräumt und meine Wäsche gewaschen. Ich musste keinen Finger rühren.
Doch mit dieser Bequemlichkeit kam auch eine große Verantwortung. Ich wurde immer abhängiger von meinen Eltern und traute mich kaum noch, etwas Neues auszuprobieren. Ich hatte Angst davor, Fehler zu machen und ihren Erwartungen nicht gerecht zu werden. So wurde ich zu einer willensschwachen und ängstlichen jungen Frau.
Als ich 16 Jahre alt war, baten mich meine Eltern, den Rasen zu mähen. Ich war empört! Warum sollte ich das tun? Ich war doch ihre kostbare Tochter! Nach langem Zögern und viel Gemecker brachte ich mich jedoch dazu, den Rasen zu mähen. Und wisst ihr was? Es machte mir sogar Spaß! Ich entdeckte ein Talent in mir, von dem ich nie wusste, dass ich es hatte.
Diese Erfahrung war ein Wendepunkt für mich. Ich erkannte, dass ich nicht auf meine Eltern angewiesen sein musste. Ich konnte für mich selbst sorgen und meine eigenen Entscheidungen treffen. Und das war ein befreiendes Gefühl.
Heute bin ich eine selbstbewusste und unabhängige Frau. Ich bin dankbar für die Liebe und Unterstützung meiner Eltern, aber ich weiß auch, dass es wichtig ist, auf eigenen Beinen zu stehen. Ich kümmere mich um mein eigenes Zuhause, verdiene mein eigenes Geld und treffe meine eigenen Entscheidungen. Und ich bin stolz darauf, dass ich das alles selbst geschafft habe.
Liebe Leser, wenn ihr eine verwöhnte Familie habt, lasst euch nicht von ihr unterkriegen. Kämpft für eure Selbstständigkeit und entdeckt euer eigenes Potenzial. Denn am Ende werdet ihr euch selbst dafür dankbar sein.