Merz




Bereits im Jahre 1919, als Kurt Schwitters zum ersten Mal das Wort "Merz" in der Öffentlichkeit verwendete, war ihm klar, dass er damit etwas Neues geschaffen hatte. Ein Kunstwort, das zu einem Begriff für eine ganz neue Kunstrichtung werden sollte. Merz, das war für Schwitters mehr als nur eine Kunstrichtung. Es war eine Lebenseinstellung, die sich in allen Bereichen seines Schaffens widerspiegelte. Merz war für ihn die Verbindung von Kunst und Leben, die Auflösung der Grenzen zwischen den beiden Bereichen.
Eines der berühmtesten Merzwerke Schwitters' ist die "Merzbau". Eine Skulptur, die aus den unterschiedlichsten Materialien zusammengesetzt war. Zeitungen, Holz, Metall, Stoff, alles fand seinen Platz in der Merzbau. Schwitters arbeitete über Jahrzehnte an dieser Skulptur, die ständig verändert und erweitert wurde. Die Merzbau war für ihn mehr als nur ein Kunstwerk. Sie war sein Zuhause, sein Atelier und sein Zufluchtsort.
Merz war für Schwitters nicht nur eine Kunstrichtung, sondern auch eine politische Haltung. Er lehnte den Krieg und die Gewalt ab und glaubte an die Kraft der Kunst, die Welt zu verändern. Die Merzbau war für ihn ein Symbol dieser Überzeugung. Ein Ort, an dem Menschen aus allen Ländern und Schichten zusammenkommen konnten, um gemeinsam Kunst zu machen und sich über die Grenzen hinweg zu verständigen.
Schwitters' Merzbau wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, aber seine Idee lebt weiter. Das Merzprinzip, die Verbindung von Kunst und Leben, hat viele Künstler*innen beeinflusst und ist bis heute eine wichtige Inspirationsquelle für die Gegenwartskunst.