Mina Witkojc




Mina Witkojc war eine sorbische Schriftstellerin, Dichterin und Publizistin. Sie zählt zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der sorbischen Kulturgeschichte und ist auch heute noch als Symbol für die sorbische Identität bekannt.

Mina Witkojc wurde am 5. April 1893 in der sorbischen Gemeinde Wojerecy (Hoyerswerda) geboren. Ihr Vater war Lehrer und ihre Mutter eine gebildete Frau, die sich in der sorbischen Bewegung engagierte. Bereits in ihrer Kindheit kam Mina Witkojc mit der sorbischen Volkskultur in Berührung, die sie stark prägte.

Nach ihrer Schulausbildung arbeitete Mina Witkojc als Lehrerin. 1920 heiratete sie den sorbischen Pfarrer Jan Witkojc, mit dem sie drei Kinder hatte. Ihre Familie gab ihr viel Unterstützung und ermöglichte ihr, sich auch während ihrer Ehezeit schriftstellerisch zu betätigen.

Mina Witkojc begann ihre schriftstellerische Tätigkeit bereits in jungen Jahren. Ihr erster Roman "Marjana" erschien 1924 und handelt von einer sorbischen Frau, die für ihre Liebe und ihre Rechte kämpft. In ihren weiteren Werken beschäftigte sich Mina Witkojc mit Themen wie der sorbischen Sprache, Kultur und Geschichte. Sie schrieb auch zahlreiche Gedichte und Kinderbücher.

Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit engagierte sich Mina Witkojc auch in der sorbischen Bewegung. Sie war Mitbegründerin des sorbischen Frauenbundes und setzte sich für die Rechte der sorbischen Minderheit ein. Sie war auch eine aktive Mitglied der sorbischen Domowina.

Mina Witkojc starb am 16. Juli 1975 in Wojerecy. Ihre Werke werden bis heute gelesen und sind ein wichtiger Teil der sorbischen Kultur. Sie ist eine Ikone der sorbischen Identität und eine Inspiration für viele sorbische Künstler und Schriftsteller.

Eine besondere Anekdote über Mina Witkojc erzählt von einem Treffen mit dem deutschen Schriftsteller Thomas Mann. Bei einem Besuch in Wojerecy wurde Mann von Mina Witkojc mit folgenden Worten begrüßt: "Willkommen in Wojerecy, Herr Mann. Hier spricht man nur sorbisch." Mann war von dieser Aussage so beeindruckt, dass er sie später in seinem Roman "Doktor Faustus" zitierte.

Mina Witkojc war eine starke und inspirierende Frau, die sich für die sorbische Kultur und die Rechte der sorbischen Minderheit einsetzte. Ihre Werke sind ein wertvoller Beitrag zur sorbischen Literatur und ein Zeugnis der sorbischen Identität.