Sven Mislintat, der ehemalige Chefscout von Borussia Dortmund, ist eine der umstrittensten Figuren im deutschen Fußball. Seine Anhänger halten ihn für einen Visionär, der den Verein mit jungen Talenten revolutioniert hat, während seine Kritiker ihn für einen Blender halten, der den Verein in eine finanzielle Katastrophe geführt hat.
Mislintat wurde 1970 in Dortmund geboren und begann seine Karriere als Scout bei Schalke 04. Im Jahr 2006 wechselte er zu Borussia Dortmund, wo er schnell zum Chefscout aufstieg. In dieser Funktion war er für die Entdeckung zahlreicher junger Talente verantwortlich, darunter Ousmane Dembélé, Pierre-Emerick Aubameyang und Christian Pulisic.
Mislintats Erfolg basierte auf seiner Fähigkeit, junge Spieler mit hohem Potenzial zu identifizieren, die noch nicht von den großen Vereinen entdeckt worden waren. Er pflegte ein Netzwerk aus Scouts auf der ganzen Welt und besuchte regelmäßig Jugendspiele, um neue Talente zu finden.
Mislintats Entdeckungen trugen maßgeblich zum Erfolg von Borussia Dortmund bei. Der Verein gewann in dieser Zeit zwei Bundesligatitel, einen DFB-Pokal und einen Champions-League-Titel.
Doch Mislintats Zeit bei Borussia Dortmund war nicht immer einfach. Er geriet häufig in Konflikt mit anderen Vereinsfunktionären, die seine Risikobereitschaft und seine Bereitschaft, für junge Spieler hohe Summen auszugeben, kritisierten.
Im Jahr 2017 verließ Mislintat Borussia Dortmund und wechselte zu Arsenal. In London blieb er jedoch nur eine Saison, bevor er entlassen wurde. Seitdem ist er als Berater tätig und hat mehrere Vereine bei der Suche nach neuen Spielern beraten.
Mislintat ist eine komplexe Persönlichkeit. Er ist ein brillanter Scout, der zweifellos einige der besten jungen Talente der Welt entdeckt hat. Allerdings ist er auch ein risikofreudiger Mensch, der manchmal zu viel ausgegeben hat.
Ob er ein Visionär oder ein Blender ist, bleibt abzuwarten. Aber zweifellos ist er eine der interessantesten Figuren im deutschen Fußball.