Niels Arestrup: Der Mann mit den vielen Masken




Von einem Bewunderer
Er ist ein Schauspieler, ein Chamäleon, ein Mann mit tausend Gesichtern. Niels Arestrup ist einer der größten Schauspieler Frankreichs, ein Meister seines Fachs, der in jede Rolle schlüpfen kann und sie mit Leben erfüllt.
Ob als brutaler Gangster in "Ein Prophet" oder als gebrochener Vater in "Diplomatie" - Arestrup überzeugt immer wieder mit seiner intensiven Präsenz und seinem unverwechselbaren Spiel. Er ist ein Schauspieler, der sich nicht scheut, die dunklen Seiten der menschlichen Seele zu erforschen, der sich in seine Figuren hineinfühlt und sie mit einer Ehrlichkeit und Authentizität verkörpert, die einem den Atem raubt.
Ich erinnere mich noch gut an meine erste Begegnung mit Arestrups Schauspielkunst. Es war in dem Film "Diplomatie", in dem er den französischen Außenminister Paul Reynaud spielte. In einer Szene musste Reynaud am Telefon mit Hitler verhandeln, und Arestrup spielte diese Szene so realistisch, so intensiv, dass ich das Gefühl hatte, live dabei zu sein.
Arestrups Intensität ist aber nicht nur auf der Leinwand zu spüren. Auch auf der Bühne ist er ein Meister seines Fachs. Ich hatte das Glück, ihn in dem Theaterstück "Le Père" zu sehen, in dem er einen an Demenz erkrankten Vater spielte. Seine Darstellung war so bewegend, so herzzerreißend, dass ich noch Tage später darüber nachdenken musste.
Aber Arestrup ist nicht nur ein großartiger Schauspieler. Er ist auch ein intelligenter und nachdenklicher Mensch, der sich für die großen Themen unserer Zeit interessiert. In Interviews spricht er oft über Politik, Gesellschaft und Kultur, und seine Ansichten sind immer klug und erfrischend.
Niels Arestrup ist ein Schatz der französischen Kultur, ein Schauspieler, der in jeder Rolle überzeugt und der mich immer wieder aufs Neue begeistert. Er ist ein Vorbild für alle, die sich für Schauspielkunst und für die großen Fragen des Lebens interessieren.