Pfandflaschen und Dosen, sonst pures Sammelsurium und Umweltmüll, bekommen in Deutschland eine ganz neue Bedeutung: Sie sind bares Geld wert. Das Pfandsystem für Einweg-Getränkeverpackungen ist hierzulande eine Erfolgsgeschichte mit Vorbildcharakter. Es sorgt nicht nur für eine höhere Recyclingquote, sondern auch für sauberere Straßen und öffentliche Plätze.
Das Konzept ist denkbar einfach: Wer eine Einwegflasche oder -dose kauft, zahlt zusätzlich einen Pfandbetrag. Dieser wird erstattet, wenn die leere Verpackung an den Händler oder an einen Pfandautomaten zurückgegeben wird. Die Höhe des Pfandes variiert je nach Gebindegröße und Getränkesorte. Für kleine Flaschen und Dosen beträgt der Pfandbetrag in der Regel 25 Cent, für größere Flaschen oder Dosen 50 Cent.
Das Pfandsystem wurde in Deutschland 2003 eingeführt und hat seitdem zu einem deutlichen Anstieg der Recyclingquote bei Einweg-Getränkeverpackungen geführt. Vor der Einführung des Pfandes lag die Recyclingquote bei etwa 60 Prozent, heute liegt sie bei über 90 Prozent. Dies ist ein enormer Erfolg, der maßgeblich dazu beigetragen hat, die Umwelt zu schützen und die Ressourcen zu schonen.
Auch für die Kommunen hat das Pfandsystem erhebliche Vorteile. So sind die Straßen und öffentlichen Plätze deutlich sauberer, da viel weniger Einwegverpackungen achtlos weggeworfen werden. Die dadurch eingesparten Kosten für die Reinigung können die Kommunen für andere Zwecke einsetzen.
Das Pfandsystem ist ein Paradebeispiel für eine erfolgreiche Kooperation zwischen Staat, Wirtschaft und Verbrauchern. Es hat sich als eine effektive Maßnahme zur Förderung des Recyclings erwiesen und hat gleichzeitig zu einem saubereren und lebenswerteren Umfeld beigetragen.