Als ich am Wegesrand das erste Mal das Schild „Poggio“ sah, dachte ich mir nichts weiter dabei. Irgendwo im Nirgendwo, mitten in der Toskana, ein kleines, verschlafenes Örtchen wie so viele andere. Doch als ich dann die Serpentinen hinauf fuhr, die zum Ort führten, wurde mir schnell klar: Poggio ist anders.
Im gleißenden Licht der Abendsonne erstrahlte das Dorf in einem warmen Ockerton. Die Häuser schmiegten sich an die Hänge des Poggio, wie Perlen an einer Kette aufgereiht. Dazwischen zeichneten sich die dunklen Zypressen wie Nadelstiche gegen den Himmel ab. Eine Szenerie wie aus einem Gemälde.
Als ich den Ort betrat, verschlug es mir die Sprache. Die engen, verwinkelten Gassen schienen aus längst vergangenen Zeiten zu stammen. Überall blühten bunte Blumen in den Töpfen und an den Mauern. Der Duft von Jasmin und Rosmarin erfüllte die Luft.
Am Ende einer Gasse stieß ich auf einen kleinen Platz. In der Mitte sprudelte ein Brunnen, an dessen Rand sich die Dorfbewohner zum Plaudern getroffen hatten. Sie lachten, schwatzten und genossen die laue Sommernacht.
Ich setzte mich auf eine Bank und beobachtete das Treiben. Es war ein Bild des Friedens und der Gelassenheit. Wie gern wäre ich in diesem Moment für immer geblieben.
Doch irgendwann musste ich weiterziehen. Als ich mich auf den Rückweg machte, drehte ich mich noch einmal um und blickte auf Poggio zurück. Das Dorf lag nun in einem sanften Abendlicht, die Lichter in den Häusern funkelten wie kleine Sterne.
Poggio, ein Ort, der mich mit seiner Schönheit und seinem Charme verzaubert hat. Ein Ort, den ich nie vergessen werde und an den ich immer wieder gerne zurückkehren werde.