Wenn man von Schweizer Mundartliedern spricht, kommt einem unweigerlich der Name Polo Hofer in den Sinn. Der am 16. März 1945 geborene Berner war ein begnadeter Musiker, Liedermacher und Humorist, der mit seinen Texten und Melodien Generationen begeisterte.
Hofers musikalische Laufbahn begann Ende der 1960er Jahre mit der Band "ChueLee". Doch erst mit seinem ersten Soloalbum "Öpfelboum" im Jahr 1973 gelang ihm der Durchbruch. Seine Lieder, die vom einfachen Leben, von Liebe und Sehnsucht erzählten, trafen den Nerv des Publikums. Mit Songs wie "Kiosk", "Alperose" oder "Teddybär" schrieb er sich in die Herzen unzähliger Schweizer ein.
Polo Hofer war nicht nur ein begnadeter Musiker, sondern auch ein scharfzüngiger Humorist. In seinen Texten kritisierte er politische Missstände, gesellschaftliche Ungerechtigkeiten und die Oberflächlichkeit des Zeitgeistes. Doch auch seine Selbstironie war legendär. "Ich bin ein alter Hippie, der mit einem Sportwagen fährt", sang er über sich selbst.
Ich erinnere mich noch gut an ein Konzert von Polo Hofer, das ich in meiner Jugend besuchte. Die Stimmung war ausgelassen, und das Publikum sang jeden seiner Lieder lauthals mit. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir ein Moment, in dem Hofer seine Gitarre beiseite legte und eine Geschichte erzählte. Er erzählte von einer alten Frau, die er in einem Altersheim besucht hatte. Sie hatte ihm von ihrem Leben erzählt, von Liebe und Verlust, von Freud und Leid. Und während Hofer erzählte, merkte ich, dass hinter seinem Humor auch eine grosse Sensibilität und Menschenliebe steckte.
Polo Hofer verstarb am 22. Juli 2017 nach langer Krankheit. Doch seine Musik und seine Texte leben weiter. Sie sind ein Teil der Schweizer Kultur und werden noch viele Generationen begeistern.
Polo Hofer, der unvergessene Berner Troubadour, wird immer ein Vorbild für Authentizität, Bodenständigkeit, Humor und Musikalität bleiben.