"Ein neuer Wind weht in Frankreich", so titelte die französische Zeitung "Le Monde" nach der Ernennung von François Bayrou zum Premierminister. Doch wer ist dieser Mann, der bisher vor allem als Landwirtschaftsminister bekannt war und nun plötzlich an der Spitze der französischen Regierung steht?
Bayrou wurde 1951 in der kleinen Stadt Bordères im Südwesten Frankreichs geboren. Er studierte Politikwissenschaften und arbeitete zunächst als Journalist, bevor er in die Politik ging. 1986 wurde er erstmals in die Nationalversammlung gewählt und war von 1993 bis 1997 Landwirtschaftsminister unter Präsident Jacques Chirac.
Bayrou gründete 1998 die zentristische Partei "Mouvement démocrate" (MoDem), die sich für eine moderate und pragmatische Politik einsetzt. Er kandidierte 2002, 2007 und 2012 für das Präsidentenamt, konnte jedoch nie die Stichwahl erreichen.
Im Jahr 2017 wurde Bayrou von Präsident Emmanuel Macron zum Justizminister ernannt. In dieser Funktion setzte er sich vor allem für eine Reform des Strafvollzugs ein. Nach dem Rücktritt von Michel Barnier als Premierminister ernannte Macron Bayrou am 13. Dezember 2024 zu dessen Nachfolger.
Bayrous Regierung steht vor großen Herausforderungen: Die französische Wirtschaft steckt in einer Krise, die Arbeitslosigkeit ist hoch und die sozialen Spannungen nehmen zu. Bayrou hat angekündigt, dass er sich auf die Bekämpfung dieser Probleme konzentrieren will.
Ob es ihm gelingen wird, Frankreich aus der Krise zu führen, bleibt abzuwarten. Doch Bayrou ist ein erfahrener Politiker, der sich durch seine Entschlossenheit und seinen Pragmatismus auszeichnet. Er hat bereits bewiesen, dass er auch schwierige Aufgaben bewältigen kann.
"Frankreich braucht jetzt einen neuen Anfang", sagte Bayrou bei seiner Antrittsrede als Premierminister. "Ich bin bereit, diesen Neuanfang zu gestalten."