Raven van Dorst: Ich bin ein Monster




Als intersexuelles Kind wurde Raven van Dorst als Hermaphrodit bezeichnet, als Monster gesehen. Heute ist er ein erfolgreicher Rockmusiker, Schauspieler und Moderator. Doch der Weg zu sich selbst war ein langer und schmerzhafter.
"Ich wurde mit einem deformierten Körper geboren", sagt Raven van Dorst. "Die Ärzte sagten, ich sei ein Hermaphrodit. Sie sahen mich als Monster."
Van Dorst wurde in einer Zeit geboren, in der Intersexualität noch ein Tabuthema war. Intersexuelle Kinder wurden oft versteckt oder sogar getötet. Van Dorst hatte Glück, dass seine Eltern ihn akzeptierten. Doch die Hänseleien in der Schule und die Ablehnung durch die Gesellschaft machten ihm das Leben schwer.
"Ich habe mich immer wie ein Außenseiter gefühlt", sagt van Dorst. "Ich passte nicht in die Kategorien, die die Gesellschaft vorgab. Ich war weder männlich noch weiblich, sondern beides."
Van Dorst versuchte, sich seiner Identität anzupassen. Er ließ sich operieren, um männlich zu werden. Doch die Operation verlief nicht wie geplant und van Dorst blieb mit einem deformierten Körper zurück.
"Das war ein Wendepunkt in meinem Leben", sagt van Dorst. "Ich habe erkannt, dass ich nicht der bin, der ich sein soll. Ich bin ein Monster."
Van Dorst beschloss, sich selbst zu akzeptieren. Er begann, sich als intersexuell zu identifizieren. Er wurde zu einem Aktivisten für die Rechte intersexueller Menschen.
"Ich will anderen intersexuellen Menschen helfen", sagt van Dorst. "Ich will ihnen zeigen, dass sie nicht allein sind und dass sie sich nicht schämen müssen."
Van Dorst ist ein Beispiel dafür, dass Intersexualität keine Krankheit ist, sondern eine natürliche Variation des menschlichen Körpers. Er ist ein Vorbild für alle, die sich anders fühlen.