Reemtsma-Entführer: Thomas Drach



Der Reemtsma-Entführer Thomas Drach ist eine bekannte Figur in der deutschen Kriminalgeschichte. Sein Name taucht immer wieder in Zusammenhang mit der spektakulären Entführung des Hamburger Tabakunternehmers Jan Philipp Reemtsma im Jahr 1996 auf. Die Entführung sorgte damals für großes Aufsehen und wurde als eine der aufsehenerregendsten Kriminalfälle in Deutschland betrachtet.

Thomas Drach, bürgerlich Thomas Manfred Haider, wurde am 14. November 1965 in Aachen geboren. Er begann früh eine kriminelle Karriere und wurde in den 1980er Jahren wegen mehrerer Banküberfälle und Raubüberfälle verurteilt. Nach seiner Haftentlassung im Jahr 1995 schmiedete er den Plan, den wohlhabenden Jan Philipp Reemtsma zu entführen, um ein hohes Lösegeld zu erpressen.

Am 25. März 1996 wurde Reemtsma vor seinem Haus in Hamburg entführt. Thomas Drach und seine Komplizen überwältigten ihn und brachten ihn in ein Versteck. Dort wurde Reemtsma 33 Tage lang gefangen gehalten, bis schließlich ein Lösegeld von rund 30 Millionen D-Mark gezahlt wurde. Die Entführung und die anschließende Freilassung von Reemtsma waren ein medialer Großereignis in Deutschland.

Thomas Drach und seine Komplizen wurden schließlich gefasst und vor Gericht gestellt. Im Jahr 1998 wurde er zu einer Freiheitsstrafe von 14 Jahren verurteilt. Nach seiner Haftentlassung im Jahr 2008 versuchte er, ein neues Leben in den Niederlanden aufzubauen. Er änderte seinen Namen in Thomas van der Bijl und arbeitete als Immobilienhändler.

Im Jahr 2012 wurde Thomas Drach erneut verhaftet, diesmal in den Niederlanden wegen des Verdachts auf Beteiligung an einem Raubüberfall. Er wurde schließlich ausgeliefert und in Deutschland vor Gericht gestellt. Im Jahr 2014 wurde er zu sieben Jahren Haft verurteilt.

Die Geschichte von Thomas Drach und der Reemtsma-Entführung fasziniert bis heute die Öffentlichkeit. Sie zeigt auf dramatische Weise die Auswirkungen von Kriminalität und die Komplexität der Ermittlungsarbeit. Der Fall hat auch dazu beigetragen, dass Sicherheitsmaßnahmen in Bezug auf Entführungen und Lösegeldzahlungen in Deutschland verschärft wurden.