Reinhold Würth und die AfD: Eine Amour fou?




Reinhold Würth, der Multimilliardär und Gründer des gleichnamigen Schraubenimperiums, ist ein Mann mit klaren Ansichten. Und die sind, gelinde gesagt, nicht immer konform mit dem Mainstream.

So hat Würth in der Vergangenheit immer wieder Sympathie für die AfD bekundet. Er spendete der Partei Geld und äußerte sich auch öffentlich positiv über deren Programm. Dies brachte ihm viel Kritik ein, vor allem aus dem linken Spektrum.

Doch Würth lässt sich von solchen Anfeindungen nicht beirren. Er verteidigt sein Recht auf abweichende Meinungen und wirft seinen Kritikern vor, ihn nicht zu verstehen.

Was steckt nun hinter Würths Zuneigung zur AfD? Ist es nur eine Frage der Überzeugung? Hat er Angst vor sozialer Unordnung oder gar vor dem Zerfall des Abendlandes? Oder gibt es noch andere, ganz persönliche Gründe?

In einem Interview mit der "Zeit" gab Würth kürzlich einen Einblick in seine Denkweise. Er sagte, dass er die AfD für eine "notwendige Korrektur" halte. Die anderen Parteien hätten sich zu weit von den Interessen des Volkes entfernt und seien nur noch mit sich selbst beschäftigt.

Würth betonte aber auch, dass er nicht alle Positionen der AfD teile. So halte er nichts von deren islamfeindlichen Äußerungen und ihrer Ablehnung der Europäischen Union.

Dennoch bleibt Würths Unterstützung für die AfD ein Rätsel. Ist es wirklich nur eine Frage der politischen Überzeugung? Oder steckt dahinter mehr?

Vielleicht ist Würths Zuneigung zur AfD auch eine Art Protest gegen das politische Establishment. Er ist ein erfolgreicher Geschäftsmann, der es gewohnt ist, seinen eigenen Weg zu gehen. Die AfD bietet ihm eine Plattform, um seine Ansichten zu äußern, auch wenn diese nicht immer populär sind.

Oder vielleicht ist es auch einfach nur eine Frage des Alters. Würth ist 86 Jahre alt und hat viel erlebt. Er hat die Schrecken des Zweiten Weltkriegs miterlebt und die Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland von Anfang an mitverfolgt.

Vielleicht hat er das Gefühl, dass Deutschland wieder auf einem gefährlichen Weg ist. Und vielleicht sieht er in der AfD die letzte Chance, diesen Weg zu korrigieren.

Was auch immer die Gründe für Würths Unterstützung der AfD sein mögen, sie zeigen, dass er ein komplexer Mensch ist. Er ist nicht einfach nur ein reicher Rentner, der seine Zeit mit Golfspielen verbringt.

Er ist ein Mann mit starken Überzeugungen, der sich nicht scheut, diese zu äußern - auch wenn sie nicht immer populär sind.

Und genau das macht ihn so interessant.